Ausgerechnet in der digitalen Szene ist die Sehnsucht nach Handgemachtem riesengroß. Irgendwie ist Gründen wie Basteln: selten perfekt, aber immer kreativer als eine Konzernkarriere.
Wenn man die Gründer von Berlin-Mitte fragt, wo sie ihre Möbel kaufen, hört man jetzt immer öfter: „Hab ich selbst gemacht.“ Die Kinder der Generation Hobbykeller gehen am Wochenende wieder in den Baumarkt, kaufen Dübel und Schrauben, reißen im Ferienhaus die Tapeten runter oder bauen was aus Holz.Unter der Woche sind sie überwiegend im Call, checken Mails oder arbeiten an Präsentationen. Dabei sehen sie aber ziemlich lässig aus. Sie tragen Holzfällerhemden, fahren Elektro-Roller und trinken eines von hundert Craft-Bieren, die in den Berliner Bars zu finden sind. Es gibt viele Essens-Lieferdienste, aber noch viel mehr Rezepte-Apps. Ausgerechnet in der digitalen Szene ist die Sehnsucht nach Handgemachtem riesengroß.In letzter Zeit wurden gleich mehrere Online-Baumärkte gegründet. Einer davon ist Contorion, strenggenommen gar kein Baumarkt, sondern ein Fachhandel. Aber ich habe Freunde, die würden sich, ohne rot zu werden, bei der Information als „Profi“ ausgeben. Die wissen, wie man über eine Oberfräse fachsimpelt und dass echte Handwerker die blaue Serie von Bosch benutzen, nicht die grüne.Das Internet mit seinen Shops, Blogs und Tutorials macht uns alle zu Profis. Die eine bestellt sich ein Bierbrauset, ein anderer eine Wurstmaschine. Die einen bauen sich ein Haus, die anderen züchten Bienen oder kochen Marmelade ein. Es gibt Messen, auf denen erwachsene Menschen einander ihre Regalkonstruktionen oder selbstgenähte Kostüme präsentieren. Bei Spiegel Online gibt es eine beliebte Heimwerker-Kolumne mit dem Titel: Gesägt, getan. Und natürlich fotografieren alle auch noch ständig, was sie tun.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.