Hapag Lloyd in Turbulenzen: Das FBI hat die größte deutsche Reederei wegen möglicher Preisabsprachen im Visier, die Fusion mit UASC verzögert sich. Reederei-Chef Rolf Habben Jansen bemüht sich um Optimismus.
Jedes halbe Jahr treffen sich die Chefs der 20 größten Reedereien zu einem verschwiegenen Treffen und das seit 40 Jahren. Im sogenannten Box Club sprechen sie über das Containergeschäft und alle Probleme, die damit einhergehen. Als sich die Reeder am vergangenen Mittwoch in San Francisco versammelt haben, wollten sie eigentlich über Piraterie, die Gewichte von Containern oder die Verschrottung von Schiffen sprechen. Doch dann brachten Ermittler der US-Bundespolizei FBI die Tagesordnung durcheinander. Sie platzten in das Treffen, händigten den überraschten Vorstandschefs Schreiben aus und ließ sich gleich auch noch per Unterschrift bestätigen, dass die Reeder die Papiere erhalten hatten. Damit setzten die Beamten ein neues Thema auf die Agenda: Ermittlungen wegen wettbewerbswidriger Absprachen.So oder so ähnlich muss sich die Szene abgespielt haben. Rolf Habben Jansen, Vorstandschef von Deutschlands größter Reederei Hapag Lloyd, möchte zu dem Vorfall nicht viel sagen. „Das Schreiben wurde dort zugestellt“ ist der einzige Kommentar, den er zu dem Vorfall abgibt. Doch worum geht es in den Ermittlungen, und wie lange werden sie sich hinziehen? Habben Jansens Antwort lautet immer gleich: Wir wissen es noch nicht.
Ungewissheit gehört zu seinem Geschäft. Hapag Lloyd schickt seine Schiffe mit Containern um die ganze Welt, getrieben von Welthandel und Ölpreis, von Politik und Wettbewerb, vor allem aber von der Krise. Seit neun Jahren kämpft die Branche mit sich selbst, trotz zahlreicher Fusionen gelingt es den Reedern nicht, auskömmliche Preise mit ihren Auftraggebern zu vereinbaren. Es gibt einfach zu viele Schiffe auf den Weltmeeren.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.