In Zeiten ultralaxe Geldpolitik der Fed flossen Investorengelder in die Schwellenländer wie Türkei und Indien. Nun, da die Straffung der Politik in Sicht ist, fließt das Geld wieder ab – die Türkische Lira leidet.
Schwache Konjunkturdaten haben die türkische Währung am Dienstag auf ein Rekordtief gedrückt. Ein Dollar (Dollarkurs) verteuerte sich um bis zu 0,9 Prozent auf 2,196 Lira. Das Leistungsbilanzdefizit wuchs im November auf 3,94 Milliarden Dollar von 2,89 Milliarden Dollar im Vormonat. Der Leitindex der Istanbuler Börse verlor 1,2 Prozent.
Die Abhängigkeit von ausländischem Kapital zur Finanzierung des eigenen Wachstums bleibe die Achillesferse der türkischen Wirtschaft, sagte Timothy Ash, Chef-Analyst für die Schwellenländer bei der Standard Bank. „Der Lira-Kurs wird so lange weiter fallen, bis die türkische Zentralbank die Geldpolitik deutlicher strafft.“ Die Notenbanker sträuben sich bislang gegen Zinserhöhungen und versuchen, den Lira-Kurs mit Hilfe von Dollar-Verkäufen zu stützen.
Wegen der ultra-lockeren Geldpolitik der Fed hatten in den vergangenen Jahren viele Anleger in der Hoffnung auf höhere Renditen Geld in aufstrebende Schwellenländer wie die Türkei oder Indien gepumpt. Mit der Straffung der US-Geldpolitik werden Anlagen in den USA wieder attraktiver. Daher ziehen einige Investoren ihr Kapital aus den als riskanter geltenden Schwellenländer-Märkten ab.
Ein zusätzlicher Belastungsfaktor für die Lira ist die Korruptionsaffäre, in deren Rahmen mehrere Söhne von Ministern der Regierung Erdogan verhaftet wurden. Seit Bekanntwerden der Ermittlungen Mitte Dezember hat die Lira knapp acht Prozent an Wert eingebüßt.
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