Nach dem Wahlsieg versprach Trump, fortan „präsidialer“ zu agieren. Bisher war davon wenig zu spüren. Kein Wunder: Zwar übernimmt er nun tatsächlich das Amt des Präsidenten, seine Wähler darf er aber nicht enttäuschen.
Mit der Vereidigung beginnt der Ernst. Ginge es nach der Tradition, wäre die Zeit der flapsigen Sprüche dann auch für Donald Trump vorbei. Doch gerade das Missachten von Gepflogenheiten hat den Milliardär überhaupt bis an diesen Punkt gebracht. Wenn er am Freitag vor dem Kapitol seine Antrittsrede hält, muss er sich allerdings entscheiden. Entweder er bleibt seiner Linie treu. Oder er schlägt versöhnliche Töne an, um der Präsident aller Amerikaner zu werden. In beiden Fällen hat er viel zu verlieren.
Im Wahlkampf ließ Trump keine Gelegenheit aus, gegen das „Establishment“ in Washington zu wettern. Nun zieht er selbst ins Weiße Haus ein. Nicht wenige seiner Anhänger dürften daher von ihm erwarten, dass er tatsächlich einiges umkrempelt. Doch bei aller Lockerheit: Auch Trump wird sich darüber im Klaren sein, dass jede unüberlegte Handlung eines US-Präsidenten gravierende Folgen für das ganze Land haben könnte - oder gar für die ganze Welt.
Gleich zum Amtsantritt muss der Republikaner deswegen einen Balanceakt meistern, sowohl inhaltlich als auch im Stil. „Die Rede zur Vereidigung ist für die Geschichtsbücher“, sagt die Kommunikationswissenschaftlerin Kathleen Hall Jamieson von der University of Pennsylvania. Dies gelte umso mehr, wenn die Bevölkerung gespalten sei. „Du musst zum Präsidenten aller Menschen werden, einschließlich derer, die sich heftig gegen deine Wahl gewehrt haben.“
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