Ein Volkswagen-Autohaus in Prag.
Mittwoch, 11.01.2017 12:15 von | Aufrufe: 2501

Teurer Abgas-Skandal: VW kurz vor Milliarden-Vergleich mit US-Behörden

Ein Volkswagen-Autohaus in Prag. - © istockphoto.com / josefkubes

Das Unternehmen einigte sich mit der US-Justiz auf einen Vergleichsentwurf, wie der Konzern am Dienstagabend in Wolfsburg mitteilte. Durch den Vergleich sollen strafrechtliche Ermittlungen gegen Volkswagen eingestellt werden. Dafür sei man bereit eine Strafe in Höhe von 4,3 Milliarden Dollar zu zahlen. Die Aktie des Autobauers profitierte am Mittwoch von der Nachricht und konnte im frühen Handel ordentlich zulegen.

4,3 Milliarden Dollar Strafe

Nach Angaben von Volkswagen befinde man sich in fortgeschrittenen Gesprächen mit dem amerikanischen Justizministerium und der amerikanischen Zollbehörde. Ziel der Gespräche sei der Abschluss einer Vergleichsvereinbarung über die Beilegung bestimmter strafrechtlicher Untersuchungen und zivilrechtlicher Bußgeldverfahren im Abgas-Skandal. Dafür sei Volkswagen bereit eine Strafe in Höhe von 4,3 Milliarden Dollar zu zahlen und Maßnahmen zur Stärkung seiner Kontrollsysteme zu ergreifen. Darüber hinaus erklärt sich der Konzern mit der Bestellung eines unabhängigen Aufsehers für die kommenden drei Jahre einverstanden. Ein weiterer Teil des Vergleichsentwurfs sei außerdem ein Schuldbekenntnis. Über den Entwurf werde der Aufsichtsrat „kurzfristig“ entscheiden.

Rückstellungen werden überschritten

Bisher hat Volkswagen für Rechtsstreitigkeiten im Abgas-Skandal 18,2 Milliarden Dollar zurückgestellt und sich mit Zivilklägern bereits auf Vergleiche geeinigt, die insgesamt über 17 Milliarden Dollar kosten könnten. Die Zahlungsverpflichtungen im jüngsten Vergleich mit der US-Justiz werden die bisherigen Rückstellungen allerdings übersteigen, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Wie hoch die Belastung für das Jahresergebnis 2016 ausfallen wird, lasse sich jedoch noch nicht beziffern. Die bevorstehende Einigung mit der US-Justiz belastet auch die Dachgesellschaft Porsche SE. Auch hier dürften die finanziellen Folgen des Abgasskandals das Konzernergebnis für das Jahr 2016 belasten, wie das Unternehmen am Dienstag in Stuttgart mitteilte.

Im September hatte Volkswagen auf Druck von US-Behörden zugegeben bei weltweit etwa elf Millionen Dieselfahrzeugen eine illegale Software eingerichtet zu haben. Mit dieser wurden Diesel-Motoren gesteuert und auf dem Prüfstand manipuliert. In den USA waren mehr als 550.000 Dieselautos betroffen. Erst am Montag stand Volkswagen im Abgas-Skandal zuletzt weiterer Ärger ins Haus: Die US-Bundespolizei FBI wirft der Konzernspitze Vertuschung in dem Skandal vor, wie nach Medienberichten aus einer vom zuständigen Gericht in Detroit veröffentlichten Strafanzeige hervorgeht. Demnach hätten Volkswagen-Manager nur wenige Monate vor Bekanntwerden des Skandals die Verheimlichung der Manipulationen abgesegnet.

Anleger reagieren erfreut auf Vergleichsentwurf

Die Aktie des Dax-Unternehmens konnte im frühen Handel am Mittwoch ordentlich Plus machen. Zwar droht Volkswagen mit der Vergleichsvereinbarung eine Milliardenzahlung, allerdings könnten durch den Vergleich auch weitere Unsicherheiten beseitigt werden – und das freut vor allem die Anleger. Zuletzt notierte die Aktie mit einem deutlichen Plus von 3,46 Prozent bei 151,10 Euro je Aktie.


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Weiter abwärts?

Kurzfristig positionieren in Porsche Automobil Holding SE Vz
UL7CLL
Ask: 0,57
Hebel: 7,13
mit moderatem Hebel
Zum Produkt
Smartbroker
UBS
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: UL7CLL,. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.

Kurse

Porsche Automobil Holding SE Vz Realtime-Chart
119,00
-1,08%
Volkswagen AG Vz Realtime-Chart
Werbung

Mehr Nachrichten zur Volkswagen AG Vz Aktie kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News