Eine Gründerin aus Düsseldorf will sich im hart umkämpften Taschenmarkt etablieren. Dabei kooperiert die Designerin mit indischen Kunsthandwerkern und Promis – und pflegt so die Geschichte vom knappen Luxusgut.
Die Welt der Mode hat ihre eigenen kleinen Gesetze. Eines lautet: Du hast es geschafft, wenn ein Promi dein Designerkleid, dein Accessoire, deine Schuhe trägt. Die Gummischlappen von Crocs erreichten Weltruhm, als Schauspieler wie Jack Nicholson damit durch Hollywood spazierten. Die Stilettos der Marke Manolo Blahnik wurden durch ihre Auftritte in der Fernsehserie „Sex and the City“ bekannt.
Und das fuchsfarbene Kleid des Labels Séraphine Maternity, das Herzogin Kate beim ersten Fototermin mit Baby-Prinz George trug, geriet zum wahren Verkaufsschlager. Der Promi-Effekt wirkt anscheinend perfekt.
Shwetha Ringel, Designerin und Jungunternehmerin aus Düsseldorf, beherrscht diese Griffe auf der Klaviatur der Vermarktungskunst. Das ist wichtig, denn die gebürtige Inderin entwirft Taschen. Große Reisetaschen mit bunten Stickereien, Umhängetaschen mit lustigen Fransen oder kleine Handtaschen, in die gerade mal ein Smartphone und eine Geldbörse passen.
Sie setzt auf „Phulkari“-Arbeiten – eine alte indische Tradition in aufwendig handgearbeiteten Stickereien. Wenn sie ihre Projektaufträge in Indien vergebe, meint Ringel, sorge sie dafür, dass nur die besten Kunsthandwerker eingesetzt würden. Keine Massenproduktion, dafür gute Arbeitsbedingungen, darüber eine dicke Schicht Handwerksstolz.
Ringel will nicht nur Taschen verkaufen, sie will Taschen mit einer Geschichte „made in India“ verkaufen. „Man braucht heutzutage eine Story“, findet auch Veronika Classen, Gründerin der Markenberatung Reinsclassen.
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