Star-Designerin Stella McCartney übernimmt die nach ihr benannte Modemarke komplett. Beim Luxus-Konzern Kering (Kering Aktie) passte die Modemarke nicht mehr ins Konzept.
Diese Mitteilung klang in der Modewelt wie eine kleine Sensation. Stella McCartney, seit 17 Jahren unter dem Dach des Luxusimperiums Kering, kauft sich frei. Sie erwirbt die 50 Prozent, die Kering an ihrem Label hielt.
Nun ist die Designerin auch wieder Besitzerin einer der wenigen unabhängigen Modemarken. „Es ist der richtige Moment, die volle Kontrolle über das Unternehmen zu übernehmen, das meinen Namen trägt“, erklärte Stella McCartney und bedankte sich bei Kering-Chef François-Henri Pinault. Auch dieser ist der Ansicht, dass es der geeignete Moment sei.
Das erstaunliche an dem Deal: Eigentlich läuft es in der sich immer weiter konsolidierenden Modewelt anders herum. Die große Gruppen kaufen sich bei gerade angesagten Designern ein. Kurzfristig bringt das Geld für die Designer, doch mittelfristig auch Zwänge. Das erlebten Designer wie John Galliano oder Marc Jacobs, die mit dem Kering-Konkurrenten LVMH (Moët Hennessy Louis Vuitton) Verträge eingegangen waren.
Doch die 46jährige Stella McCartney ist in der Modeszene eine Ausnahmeerscheinung: Wenn sie Modeschauen zeigt, ist sie selbst der Star. Beatle-Vater Paul McCartney sitzt im Publikum und auch Prominente wie Kylie Minogue, Katy Perry, Gwyneth Paltrow, Kate Hudson oder Rapper Kanye West jubelten ihr schon zu.
Die Vegetarierin und Pelzgegnerin begann bei Chloë und gründete ihr eigenes Label 2001 in Partnerschaft mit der Kering-Marke Gucci. Stella machte tragbare Mode, die für die Frauen immer etwas maskulin inspiriert war. Nie zu heiß, nie zu sexy, nie zu auffallend, nie zu luxuriös. Eher pragmatisch, zeitgemäß. Was allerdings auch dazu führte, dass sie nie so trendig war, wie einige ihrer Kollegen.
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