Der Hauptgeschäftsführer des katholischen Hilfswerks Misereor, Pirmin Spiegel, warnt vor schwerwiegenden Folgen für Landwirte durch die Monsanto-Übernahme. Auch die harten Auflagen der EU können ihn nicht beruhigen.
Herr Spiegel, die Übernahme von Monsanto durch Bayer (Bayer Aktie) ist nach der Genehmigung durch die EU-Kommission so gut wie beschlossen. Was bedeutet die Entscheidung für die Landwirte, insbesondere in Asien, Afrika und Lateinamerika?Pirmin Spiegel: Sollte die Übernahme zustande kommen, hat das für Bäuerinnen und Bauern weltweit teils schwerwiegende Folgen. Bayer hätte dann einen großen Teil des weltweiten Saatgutmarktes unter seiner Kontrolle. Das könnte zu steigenden Preisen für Saatgut, Dünger und Pestiziden und zu weniger Auswahl und geringerer Innovationen im Agrarsektor führen.Durch die Förderung großflächiger, ertragreicher Monokulturen wie Soja und Mais haben Bauern und Bäuerinnen auf ihrem Land keine Zukunft; Böden und Grundwasser werden betroffen und damit ebenso die Gesundheit der Menschen in den Anbaugebieten. Diese Erfahrungen machen Menschen weltweit schon jetzt. Bauernfamilien äußern uns gegenüber auch ihre Sorge um das Saatgut, denn große Konzerne investieren vor allem in Cash-Crops, also Mais, Soja und Weizen, die weltweit auf riesigen Flächen angebaut werden, und nur mit Spritzmitteln und Düngemitteln der eigenen Konzerne Höchstertrag bringen.Weiter verschwinden werden auch standortangepasste Sorten, die wegen ihrer genetischen Vielfalt besonders anpassungsfähig an den Klimawandel sind. All diese Entwicklungen bringen uns im Kampf gegen Hunger und Unterernährung kaum vorwärts. Zentralisierungs- und Monopolisierungstendenzen sind in keinem Wirtschaftszweig gesund.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.