Standard & Poor's droht mit Herabstufung Kataloniens

Die US-amerikanische Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hält eine weitere Eskalation zwischen der spanischen Regierung in Madrid und der katalanischen Regionalregierung für möglich und befürchtet für den Fall einer Abspaltung der Region wirtschaftliche Turbulenzen. Katalonien, das zuletzt mit der Rating-Note „B+“ bewertet war, wurde von Standard & Poor's auf „CreditWatch Negative“ gesetzt. Das bedeutet eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine kurzfristige Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Region. Laut S&P soll in den kommenden drei Monaten über eine Änderung des Ratings entschieden werden.

Puigdemont will „keinen Millimeter“ abrücken

Unterdessen weisen die aktuellen Entwicklungen im Konflikt um die Unabhängigkeit Kataloniens darauf hin, dass die Befürchtungen der US-Ratingagentur eintreten könnten: Laut einem dpa-Bericht hat die spanische Zentralregierung in Madrid dem jüngsten Gesprächsangebot des katalanischen Regierungschefs  Carles Puigdemont eine Absage erteilt. Puigdemont hatte am Mittwochabend in Barcelona erklärt, dass die Regionalregierung Kataloniens „keinen Millimeter von ihrer Verpflichtung abrücken“ werde, die Unabhängigkeit der Region umzusetzen.

IBEX 35 erholt sich nach Kurssturz

Beim Referendum am Sonntag hatte sich bei einer Wahlbeteiligung von 42 Prozent eine Mehrheit für die Abspaltung Kataloniens von Spanien ausgesprochen. Schon am kommenden Montag könnte das katalanische Regionalparlament die Unabhängigkeit ausrufen.

Auch an den Finanzmärkten hatte das Unabhängigkeitsreferendum zwischenzeitlich für Verwerfungen gesorgt. Der spanische Leitindex IBEX 35 war am Mittwoch um mehr als drei Prozent gefallen; zur Stunde macht der IBEX wieder Boden gut und notiert am heutigen Handelstag rund 1,4 Prozent im Plus.