DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die deutschen Stahlhersteller bleiben trotz steigender Preise und zunehmenden Bestellungen vorsichtig. Im Juli produzierten sie mit 3,4 Millionen Tonnen gut sechs Prozent weniger Rohstahl als vor einem Jahr, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl am Freitag mitteilte. Nach einer kurzen Erhöhung im Mai ging die hergestellte Menge nun den zweiten Monat nacheinander zurück. Seit Jahresbeginn liegt die Produktion um zwei Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Verband rechnet in den kommenden Monaten dank einer verbesserten Auftragslage mit einem steigenden Ausstoß.
Die Stahlbranche in Europa leidet seit der Finanzkrise 2008 unter Überkapazitäten und einem erheblichen Preisdruck. Im vergangenen Jahr verschärfte sich die Lage weiter, als das weltgrößte Erzeugerland China angesichts der schwächelnden heimischen Nachfrage massenhaft Stahl auf den Weltmarkt warf. Im Laufe dieses Frühjahrs hat sich die Situation etwas entspannt. Zum einen zeigen verhängte Einfuhrzölle auf Importstahl Wirkung, zum anderen haben sich die Wirtschaftsaussichten in China aufgehellt. Unklar ist, wie nachhaltig die Preiserholung ist. Der deutschen Branchenprimus Thyssenkrupp (ThyssenKrupp Aktie) blieb am Donnerstag vorsichtig. Zuletzt hätten die Preise wieder eher stagniert./enl/she/jha/
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