Stuttgart, die baden-württembergische Landeshauptstadt.
Dienstag, 26.07.2016 14:40 von | Aufrufe: 183

Sorgen bei Baden-Württembergs Sparkassen trotz besserer Zahlen

Stuttgart, die baden-württembergische Landeshauptstadt. pixabay.com

STUTTGART (dpa-AFX) - Die Niedrigzinsphase lastet immer stärker auf dem Geschäft der Sparkassen. Der Zinsüberschuss werde in diesem Jahr sinken, sagte der Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg, Peter Schneider, am Dienstag in Stuttgart. Als Gründe nannte er die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und schwerere Bürokratielasten, die gute Geschäfte erschwerten.

Nachdem die Folgen dieser Belastungen noch mit einer guten Risikovorsorge "zugedeckt" werden konnten, würden sich Ergebnisrückgänge in den kommenden Jahren beschleunigen. Schneider: "Das wird schneller gehen, das wird sich steigern in der Wirkung."

Vergangenes Jahr hatten die 52 Sparkassen in Baden-Württemberg einen Zinsüberschuss von rund 3,4 Milliarden Euro erwirtschaftet und dabei nur ein minimales Minus von zwei Millionen Euro hinnehmen müssen. Dieses Jahr wird es dem Verbandschef zufolge nun deutlicher nach unten gehen, eine Zahlenprognose wollte er aber nicht machen. Schneider betonte mit Blick auf die Zahlen zum ersten Halbjahr 2016, dass seine Finanzinstitute trotz dieser Widrigkeiten sehr gut unterwegs seien. "Wir legen überproportional zu auf der Einlagenseite und wir legen zu mit Spitzenwerten im Kreditbereich."

Tatsächlich liest sich die Sparkassen-Zwischenbilanz für das erste Halbjahr 2016 insgesamt positiv. Das Volumen an Guthaben - den Einlagen - stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum den Angaben zufolge um 3,7 Prozent auf 126 Milliarden Euro. Der Wert geht seit Jahren nach oben - im ersten Halbjahr 2015 lag das Plus mit 1,2 Prozent allerdings niedriger. Der Kreditbestand der Sparkassen wuchs im ersten Halbjahr den Angaben zufolge um 4,7 Prozent auf 115,9 Milliarden Euro. "Da sind wir sehr zufrieden", sagte Schneider.

Einen Dämpfer gab es aber im Bereich der Wohnimmobilien-Kredite, hier gelten seit Ende März neue gesetzliche Vorgaben, die den Verbraucherschutz stärken sollen. Nach Meinung von Schneider ist das Regelwerk aber teils falsch konzipiert, die Vergabe solcher Kredite werde enorm erschwert.

Das lässt sich auch an Zahlen ablesen: Im ersten Quartal 2016 gab es bei den Sparkassen-Zusagen für Immobiliendarlehen noch ein Plus von 13 Prozent auf 2,97 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im zweiten Quartal - also bei voller Gültigkeit des Gesetzes - sank das Zusagevolumen hingegen um 20 Prozent auf 2,58 Milliarden Euro. Schneider appellierte an den Bund, das Gesetz zu ändern./wdw/DP/fbr


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