NIESTETAL (dpa-AFX) - Der Solartechnikhersteller SMA warnt nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten vor Panik in der Branche. Trump habe zwar nie verheimlicht, dass er nicht viel von den erneuerbaren Energien hält. "Die aktuellen Förderprogramme (Investment Tax Credit) sind allerdings gemeinschaftlich von Demokraten und Republikanern im Kongress verabschiedet worden", erklärte Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon bei der Veröffentlichung der detaillierten Quartalszahlen am Donnerstag in Niestetal. "Daher sollte die Situation zum aktuellen Zeitpunkt nicht überbewertet werden."
Die von Trump geplante Einführung von Importzöllen auf chinesische Waren in den USA könnte sich sogar vorteilhaft für SMA auswirken. Das Unternehmen ringt seit einiger Zeit wieder mit einem Preisverfall. Aus diesem Grund hatte das Unternehmen Ende Oktober seine Prognose gekürzt und damit die Talfahrt der Aktie beschleunigt. Im bisherigen Jahresverlauf rutschte das Papier 58 Prozent ab und ist damit mit Abstand der schwächste TecDax-Wert. Am Donnerstagmorgen legte das Papier allerdings knapp 5 Prozent zu.
Im dritten Quartal fiel der Umsatz um 15 Prozent auf 226,5 Millionen Euro. Dank geringerer Kosten zog der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) leicht auf 21,1 Millionen Euro an. Umsatz und operatives Ergebnis fielen damit etwas besser aus als noch bei der Bekanntgabe der Eckdaten und der gesenkten Prognose indiziert. Unter Strich zog der Gewinn vor allem wegen niedrigerer Steuern von 7,6 Millionen Euro auf 17,4 Millionen an.
Wegen der Erwartung eines schwächeren Jahresendgeschäfts hatte SMA zuletzt Abstriche bei seinen Zielen gemacht. So soll der Umsatz nur noch bei 900 bis 950 Millionen Euro landen. Davor hatte der Vorstand noch Erlöse zwischen 950 Millionen und 1,05 Milliarden Euro in Aussicht gestellt, nachdem SMA 2015 knapp eine Milliarde umgesetzt hatte. Operativ rechnet der Vorstand nun noch mit 60 bis 70 Millionen Euro Gewinn, zuvor lag das Ziel bei 80 bis 120 Millionen.
Im vergangenen Jahr hatte sich SMA nach längerer Durststrecke unter anderem dank des harten Sparprogramms wieder in die schwarzen Zahlen gearbeitet und operativ 34,3 Millionen Euro verdient./zb/enl/stb
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