SJB FondsEcho. Pictet Digital .

Donnerstag, 23.02.2017 19:09 von SJB - Aufrufe: 180

 

SJB FondsEcho. Revolution. Unaufhaltsam. Pictet Digital (LU0208609445).

 

Digitale Technologien verändern unser privates Lebensumfeld genauso wie die Weltwirtschaft – eine Revolution, die unaufhaltsam ist. Vor allem durch den Siegeszug der Smartphones und die zunehmende Verbreitung des mobilen Internets haben sich die ökonomischen Grundlagen radikal geändert. Unternehmen und Konsumenten können nun schnellere, günstigere und stärker personalisierte Lösungen und Produkte angeboten werden.

Genau bei den Folgen dieser digitalen Revolution setzt der Branchenfonds Pictet Digital der Schweizer FondsGesellschaft Pictet Asset Management an. Die Strategie des Fonds beabsichtigt, die Chancen im Zusammenhang mit den neuen interaktiven Lösungen zu nutzen, die Verbesserungen in sämtlichen Bereichen unseres täglichen Lebens ermöglichen. Beispiele dafür sind die Zunahme innovativer Tauschplattformen, die cloudbasierte Daten-Übertragung oder die zunehmende Verbreitung des E-Commerce. Weitere Geschäftsfelder aus diesem Bereich sind digitale bzw. programmatische Werbung, die Analyse von Big Data, mobile Geräte und das Betreiben von Netzwerken. Abgerundet werden die Möglichkeiten digitaler Anwendungen durch interaktive Gesundheitsversorgung, Online-Videospiele, soziale Medien oder die Online-Ausbildung.

FondsManagerin Sylvie Sejournet kam 2005 zu Pictet Asset Management und hat bereits 19 Jahre Erfahrung in der Aktienanalyse im Technologie- und Mediensektor – seit 2008 verwaltet sie den Pictet Digital Fund. Sejournet nennt einige Argumente dafür, dass sich Investments in diesem Sektor langfristig auszahlen dürften: So werden sich die Einnahmen aus dem Internetmarkt voraussichtlich bis 2020 verdoppeln, zugleich wächst die digitale Wirtschaft dreimal so schnell wie die Weltwirtschaft. Neuesten Prognosen zufolge wird jeder Mensch bis 2020 durchschnittlich über sechs Geräte verfügen, die mit dem Internet verbunden sind - eine Zahl, die das immense Wachstumspotenzial der Branche verdeutlicht. Der Pictet Digital P dy USD (WKN A0MQMT, ISIN LU0208609445) wurde im Dezember 2004 aufgelegt und verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 1,07 Milliarden Euro. Als Vergleichsindex dient der MSCI World, das Portfolio ist über gut 50 Titel breit gestreut. Seit Auflegung konnte der Themenfonds seine Benchmark weit hinter sich lassen: Einer kumulierten Wertentwicklung von +210,0 Prozent in der FondsWährung US-Dollar steht eine weniger als halb so hohe Performance von +101,0 Prozent beim MSCI-Referenzindex gegenüber. Auch der Start ins neue Anlagejahr 2017 ist dem Pictet-Fonds bestens gelungen – der Technologiesektor entwickelte sich im Umfeld der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten überdurchschnittlich, sodass allein seit Jahresbeginn ein Plus von +9,43 Prozent in USD aufgelaufen ist (MSCI World +5,43 Prozent). Wie stellt sich die so erfolgreiche Anlagestrategie von FondsManagerin Sejournet im Detail dar?

 

FondsStrategie. Fundamentaldaten. Analysiert.

Der Pictet Water strebt einen langfristigen Kapitalzuwachs an und investiert hierzu schwerpunktmäßig in Aktien aus den Sektoren Telekommunikation, Medien und Technologie (TMT), die interaktive Anwendungen und digitale Dienstleistungen für Verbraucher und Unternehmen zur Verfügung stellen. Favorisiert werden dabei Aktien von Unternehmen, die von der Digitalisierung profitieren, indem sie Produkte und Dienstleistungen anbieten, die bei erheblich reduzierten Produktions- und Instandhaltungskosten eine kontinuierliche Interaktivität ermöglichen. Das Anlageuniversum ist nicht auf eine bestimmte Region beschränkt, US-Titel machen den größten Teil der Aktienallokation aus. FondsManagerin Sylvie Sejournet betreibt eine aktive Portfolioverwaltung, wobei der Anlageprozess auf der sorgfältigen Analyse und Bewertung der Fundamentaldaten beruht. Sejournets Zielsetzung besteht darin, nur in solche Unternehmen zu investieren, die Wachstum erzielen und zugleich angemessen bewertet sind. Letztlich werden von der an der Pariser Sorbonne ausgebildeten Aktienstrategin genau diejenigen Unternehmen aus den Sektoren Telekommunikation, Medien und Technologie (TMT) ausgewählt, die am meisten von der Digitalisierung profitieren. Durch eine aktive Titelselektion wird das Anlageuniversum aus rund 400 digitalen Unternehmen zu einem konzentrierten Portfolio aus 50 bis 80 der vielversprechendsten Titel verdichtet – aktuell befinden sich 52 Einzeltitel in dem Themenfonds. Wie FondsManagerin Sejournet berichtet, schnitt der Technologiesektor zuletzt klar besser ab als der MSCI World. Internet- und Software-Aktien erholten sich zu Jahresbeginn deutlich, während die Bereiche Halbleiter und Hardware leicht ins Hintertreffen gerieten. Speicheranbieter profitierten von der guten Preisentwicklung im 4. Quartal, während Telekomunternehmen im Januar ihre überdurchschnittlichen Gewinne zum Teil wieder abgeben mussten. Wie ist das Portfolio des Pictet Digital im Einzelnen strukturiert?

 

FondsPortfolio. USA. Führend.

In der Ländergewichtung des Pictet Digital bilden die USA mit 57,2 Prozent Portfolioanteil den klaren geographischen Schwerpunkt. Auf Platz zwei ist die Volksrepublik China mit 17,7 Prozent zu finden, 5,8 Prozent des FondsVolumens sind in Japan investiert. Kaum geringer fallen die FondsBestände in Südkorea mit 5,3 Prozent aus, in Großbritannien ist der Pictet-Themenfonds mit 2,7 Prozent gewichtet. Südafrika (2,1 Prozent) und Deutschland (1,4 Prozent) befinden sich im hinteren Bereich der Länderallokation. Über den Charakter einer Beimischung kommen Aktien aus Italien (0,9 Prozent) nicht hinaus. Abgerundet wird die geographische Struktur des FondsVermögen durch kleinere Bestände in Frankreich und Belgien mit jeweils 0,8 Prozent.

In der Sektorengewichtung des Pictet-Fonds sind Titel aus dem Bereich Online-Werbung mit 28,6 Prozent am stärksten vertreten. Dahinter folgen Netzwerkbetreiber mit 18,6 Prozent, E-Commerce-Anbieter machen 12,9 Prozent des Portfolios aus. Überdurchschnittlich überzeugt ist FondsManagerin Sejournet auch von SaaS-Unternehmen (Software as a Service), die 12,4 Prozent des FondsVolumens stellen. Aktien aus dem Bereich der interaktiven Unterhaltung sind mit 11,4 Prozent gewichtet, Geräteproduzenten bringen es auf 7,2 Prozent des FondsVermögens. Komplettiert wird die Branchenstruktur durch vertikale SaaS-Anbieter (4,5 Prozent). Per Ende Januar liegt die Cash-Quote des Fonds bei 4,5 Prozent. Größte Einzelposition im Pictet Digital ist der chinesische E-Commerce-Anbieter Alibaba Group, auch die Aktien der US-Megakonzerne Facebook, Alphabet und Amazon finden sich unter den Top 10. Der Onlinespiele-Anbieter Netease sowie der SaaS-Anbieter Salesforce.com sind weitere Unternehmen, die vom Trend der Digitalisierung überproportional profitieren.

 

FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Pictet Digital P dy USD dem MSCI World USD NETR als Vergleichsindex gegenübergestellt. Über drei Jahre nimmt die Korrelation mit dem breit gestreuten weltweiten Aktienindex einen Wert von 0,87 an, für ein Jahr fällt sie mit 0,62 merklich geringer aus. Damit ist die längerfristige Parallelität der Kursverläufe von Fonds und SJB-Referenzindex stark ausgeprägt, auch wenn sie im kurzfristigen Zeithorizont abnimmt. Diese Diagnose wird durch die Kennzahl R² bestätigt, die für drei Jahre 0,76 beträgt und über ein Jahr auf 0,39 zurückgeht. Demnach haben sich mittelfristig 24 Prozent der Fondsentwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 61 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManagerin Sejournet in ihrem Portfolio internationaler TMT-Aktien die Unabhängigkeit vom internationalen Aktienmarkt jüngst gesteigert hat. Der Tracking Error weist in die gleiche Richtung und legt zudem Zeugnis von der gedämpften Risikoneigung ab: Die Spurabweichung des Pictet-Fonds mit seiner aktiven Titelselektion beträgt im Dreijahreszeitraum moderate 7,95 Prozent. Welche Schwankungsneigung hat das Investmentprodukt zu verzeichnen?

 

 

FondsRisiko. Volatilität. Gesteigert.

Der Pictet Digital weist für drei Jahre eine Volatilität von 18,06 Prozent auf, die über ein Jahr auf 10,38 Prozent zurückgeht. Damit liegt die Schwankungsfreude des Fonds mit seiner thematischen Spezialisierung oberhalb des Niveaus, das der MSCI World USD NET als Vergleichsindex zu verzeichnen hat: Mit 15,00 Prozent in der jüngsten Dreijahresperiode bzw. 9,43 Prozent über die letzten zwölf Monate fällt die annualisierte „Vola“ des breiten internationalen Aktienmarktes zwischen einem und drei Prozentpunkten geringer aus. Absolut betrachtet befinden sich die Kursschwankungen des Branchenfonds zum Thema „Digitalisierung“ aber auf einem moderaten Niveau – die stärkere Spezialisierung der Investmentstrategie rechtfertigt in diesem Fall die leicht erhöhte Schwankungsbreite.

Die stärkere Volatilität des Pictet-Produktes schlägt sich auch in dem über Marktniveau liegenden Beta von 1,08 über drei Jahre nieder. Im Einjahreszeitraum geht die Risikokennzahl auf 0,75 zurück und liegt damit noch unter dem Marktrisikofixwert von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre zeigt an, dass sich die Phasen einer gesteigerten Schwankungsanfälligkeit in der Mehrheit befinden. Das FondsBeta war in 22 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume stärker ausgeprägt als der marktneutrale Wert von 1,00 und nahm dabei einen Wert von 1,24 in der Spitze an. In 14 Einzelperioden präsentierte sich das Pictet-Produkt weniger schwankungsintensiv als der MSCI World und generierte einen Beta-Wert von zutiefst 0,63. Die Quintessenz der Beta-Analyse: Der Pictet Digital als Themenfonds zeigt naturgemäß die etwas größeren Schwankungen als der breite globale Aktienmarkt, kann aber auch Intervalle einer unterdurchschnittlichen Volatilität verzeichnen und bietet insgesamt eine überzeugende Risikostruktur an. Wie fallen die Renditeergebnisse von Marktexpertin Sejournet aus?

 

FondsRendite. Alpha. Positiv.

Per 22. Februar 2017 hat der Pictet Digital über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +66,19 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +18,43 Prozent p.a. entspricht. Eine überzeugende Performanceleistung, die die vom MSCI World USD NETR gelieferten Zahlen deutlich übertrifft: Der weltweit streuende Aktienindex bringt es im selben Zeitraum auf eine Gesamtrendite von +51,99 Prozent in Euro bzw. ein Ergebnis von +14,96 Prozent jährlich. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr erhält sich das positive Bild des Pictet-Produktes: Der aktiv gemanagte Fonds verzeichnet mit einer Wertentwicklung von +34,51 Prozent auf Eurobasis ein klar besseres Renditeergebnis als der MSCI-Vergleichsindex, der lediglich mit einem Plus von +27,08 Prozent aufwarten kann. Die attraktive Mehrrendite zwischen sieben und vierzehn Prozentpunkten macht den Pictet Digital zum eindeutigen Sieger im Wettbewerb mit dem MSCI World und beweist so, dass Digitalisierungs-Aktien die besseren Performanceaussichten als der breite internationale Aktienmarkt besitzen – ein Potenzial, das FondsManagerin Sejournet zu nutzen vermag!

In der Konsequenz generiert der Pictet-Fonds ein positives Alpha, das über drei Jahre einen Wert von 0,19 annimmt. Auf Jahressicht präsentiert sich die Renditekennzahl mit 1,01 nochmals attraktiver und liegt klar im grünen Bereich. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über einen Dreijahreszeitraum belegt, dass die Perioden mit einer überdurchschnittlichen Rendite überwiegen. In 31 der 36 analysierten Einjahresperioden verzeichnete der Pictet-Fonds eine bessere Performance als der MSCI World Index und markierte positive Alpha-Werte bis 1,16 in der Spitze. Dem stehen lediglich fünf Einzelzeiträume mit einer schwächeren Wertentwicklung gegenüber, in denen der Themenfonds ein Alpha von zutiefst -0,25 aufzuweisen hat. Die weit zahlreicheren Phasen der Outperformance machen den Pictet Digital zum Gesamtsieger in der Kategorie „Rendite“ und legen Zeugnis von der Qualität der Aktienselektion auf FondsEbene ab. Die Mehrrendite zum globalen Aktienmarkt wird von FondsManagerin Sejournet zudem unter Eingang nur geringer Risiken erwirtschaftet: Die im positiven Terrain befindliche Information Ratio von 0,38 über drei Jahre demonstriert das überzeugende Rendite-Risiko-Profil des Fonds.

 

SJB Fazit. Pictet Digital.

Digitale Technologien revolutionieren die Weltwirtschaft, und insbesondere die Aktien aus dem TMT-Sektor (Telekom, Medien und Technologie) gehören dabei zu den großen Gewinnern. Unternehmen, die digitale Technologien verwenden, um interaktive Dienste oder Produkte im Bereich der Kommunikation anzubieten, besitzen ein langfristig überdurchschnittliches Wachstumspotenzial. Der Pictet Digital bietet FondsInvestoren den unkomplizierten Zugang zu solch innovativen Firmen aus den Bereichen E-Commerce, mobiles Internet und Big Data, denen die Zukunft gehört!

 

 

Erläuterungen

 

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

 

Beta

Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

 

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

 

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

 

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

 

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem „fairen Wert“ gehandelt.

 

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

 

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.

 

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

 

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines „risikolosen“ Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

 

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

 

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

 

Autor:

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

 
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