Siemens streicht Tausende Stellen in Deutschland

Donnerstag, 16.11.2017 16:00 von Handelsblatt - Aufrufe: 158

Stunde der Wahrheit bei Siemens: Der Industriekonzern schließt in der Kraftwerkssparte drei Standorte, tausende Stellen fallen weg. Die IG Metall spricht von einem „breit angelegten Angriff auf die Arbeitnehmerseite“.

Wochenlang haben die Arbeitnehmer in den Siemens-Gasturbinenwerken in Leipzig, Görlitz und Offenbach gezittert. Nun haben sie Gewissheit: Der Konzern will die Produktionsstätten schließen. Das Werk in Erfurt soll verkauft werden. Insgesamt baut Siemens (Siemens Aktie) weltweit 6900 Stellen ab, die Hälfte davon in Deutschland. „Wir wollen diese Maßnahmen rasch und umsichtig umsetzen und zugleich in künftige Wachstumstechnologien investieren“, sagte die für die Power&Gas-Sparte zuständige Siemens-Vorständin Lisa Davis. Damit steht Siemens vor den schwersten innerbetrieblichen Auseinandersetzungen seit Jahren. Die IG Metall wies die Pläne als „breit angelegten Angriff auf die Arbeitnehmerseite“ zurück. Ein Stellenabbau sei angesichts der guten Gesamtlage bei Siemens völlig unakzeptabel, sagte IG-Metall-Hauptkassierer und Siemens-Aufsichtsrat Jürgen Kerner. „Er kommt aus Sicht der IG Metall nicht einmal als ernsthafte Diskussionsgrundlage in Betracht.“ Siemens habe in den vergangenen Jahren nichts getan, um die Sparte auf die Veränderungen am Markt vorzubereiten. „Für ein Unternehmen wie Siemens grenzt diese Mischung aus Tatenlosigkeit und Einfallsarmut an einen Offenbarungseid des Managements.“ Die IG Metall werde entschiedenen Widerstand leisten.Man werde „die ganze Palette der Widerstandsinstrumente“ nutzen, hieß es in Arbeitnehmerkreisen. Die Gewerkschaft beruft sich auf eine unbefristete Beschäftigungs- und Standortsicherung, die 2010 vereinbart worden war. Siemens verweist dagegen auf Ausnahmeregelungen.Hintergrund des Kahlschlags: Der Markt für große Gasturbinen ist weltweit drastisch eingebrochen. In Zeiten der Energiewende sind erneuerbare Energien und kleine, dezentrale Lösungen gefragt. Zudem hat es den Wechsel von Kohle- zu saubereren Gaskraftwerken, auf den die Hersteller wie General Electric und Siemens hofften, in vielen Ländern nicht gegeben.

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