Schokolade bleibt trotz Kakaopreis-Einbruch teuer

Mittwoch, 12.04.2017 13:11 von Handelsblatt - Aufrufe: 319

Für das Schokoladengeschäft ist Ostern die wichtigste Jahreszeit. Nun ist der Kakaopreis eingebrochen. Für die Bauern ist das schlecht – Kunden dürften auf niedrigere Preise allerdings vergeblich warten.

Ostern brummt das Schokoladengeschäft, die Saison schlägt Weihnachten: Rund 200 Millionen Schokohasen gegen 142 Millionen Nikoläuse und Weihnachtsmänner werden in Deutschland produziert. „Der Schokohase muss sich ja nicht gegen Lebkuchen und Zimtstern behaupten“, sagt der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie, Torben Erbrath. Seit Mitte 2016 ist der Preis für eine wichtige Zutat, den Kakao, drastisch gefallen. Er kostet an den Rohstoffmärkten ein Drittel weniger. Kommen die Schokohasen nun als Schnäppchen daher?

„Mit einer Zeitverzögerung sollte sich das schon bemerkbar machen“, sagt Analyst Daniel Bürki von der Zürcher Kantonalbank (ZKB). „Aber die Hersteller müssen ja erstmal ihre Lager abbauen.“

Der Schweizer Schokoriese Lindt & Sprüngli wiegelt ab, obwohl er eine Preiserhöhung vor zwei Jahren mit dem damals steigenden Kakaopreis begründet hatte. Der Kakaoeinkauf funktioniere ja über Termingeschäfte, oft sechs bis neun Monate im Voraus, sagt Sprecherin Nathalie Zagoda. Kakaobohnen und -butter machten nur rund 20 Prozent des Preises aus. Der Rest, so der Schokoladenverband Chocosuisse, geht etwa für Zucker, Milch, Verpackung, Energie, Löhne drauf.

Bei den Kakaobauern, die die Bohnen unter schwierigen Bedingungen anbauen, kommen nach Berechnungen von Fairtrade-Organisationen ganze sechs Prozent des Kaufpreises an. Ihre Situation verschlechtert sich nach Angaben der Europäischen Kampagne für faire Schokolade seit Jahren. In den 80er Jahren habe ihr Anteil noch 16 Prozent betragen.

Der jüngste Preiseinbruch hat schon fatale Folgen. Bauer Georges Koffi Kouamé ist einer von zehntausenden kleinen Kakaobauern an der Elfenbeinküste, die das Land in Westafrika zum mit Abstand größten Kakaolieferer der Welt gemacht haben. Rund 40 Prozent des weltweiten Kakaos werden dort produziert.

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