Kurssturz bei Südzucker
Dienstag, 04.04.2017 11:39 von | Aufrufe: 3812

Saures statt Süßes: Südzucker-Aktie fällt um mehr als zehn Prozent

Kurssturz bei Südzucker - © minoandriani istock.com

Die Aktie des Mannheimer Zuckerproduzenten Südzucker AG verlor am Morgen zwischenzeitlich mehr als zehn Prozent an Wert und notiert aktuell bei 21,36 Euro pro Papier. Grund dafür könnte die Abstufung der Titel durch das US-amerikanische Investmenthaus Goldman Sachs sein, welches laut dpa-AFX eine Verkaufsempfehlung für die Südzucker-Aktie mit einem Kursziel von 18 Euro ausgesprochen hat. Das Ende der Zuckerquote in Europa dürfte die Preise unter Druck setzen, so Goldman Sachs. Für das aktuelle Geschäftsjahr rechnen die Analysten noch damit, dass die Gewinnerwartungen erfüllt werden. Danach gehen sie aber von einem Korrekturpotenzial bei den Markterwartungen aus.

Die europäische Zuckerproduktion soll wettbewerbsfähiger werden

Die Europäische Union ist nach Angaben der EU-Kommission der weltweit größte Produzent von Rübenzucker und Hauptimporteur von Roh-Rohrzucker. Für den europäischen Zuckermarkt gelten derzeit noch Produktions- und Mindestpreisquoten für Zuckerrüben. Diese Quoten sollen Anfang Oktober 2017 abgeschafft werden. Europäische Zuckerproduzenten wären dann nicht mehr dazu verpflichtet, Mindestpreise für die in der EU angebauten Zuckerrüben zu bezahlen. Auch die Produktionsobergrenze von 13,5 Millionen Tonnen Zucker pro Jahr würde entfallen.

Kursverfall bei Südzucker?

Experten hoffen dadurch auf einen Anstieg der Zuckerproduktion und eine Senkung der Produktionskosten von Zuckererzeugern. Dies könnte jedoch auch einen Preisverfall des Zuckerpreises bedeuten, was sich negativ auf Unternehmen wie Südzucker auswirken würde. Auf Dreimonatssicht verlor die Südzucker-Aktie bereits 8,82 Prozent, im vergangenen Monat büßte das Papier rund 13,25 Prozent an Wert ein.

Prozess gegen Südzucker in Hannover

Neben dem voraussichtlichen Ende der Zuckerquote beschäftigt derzeit auch ein Schadensersatzprozess den Mannheimer Zuckerproduzenten. Heute wurde in Hannover das Verfahren gegen die drei Unternehmen Südzucker, Nordzucker sowie Pfeifer & Langen eröffnet, die in der Vergangenheit ein Kartell gebildet haben sollen. Der Prozess wurde vom Vorsitzenden Richter laut Medienberichten jedoch schon kurz nach dem Verhandlungsauftakt vertagt, da im Falle von Südzucker möglicherweise keine Zuständigkeit bestehe. Der Süßwarenhersteller Storck, der im Prozess als Kläger auftritt, sieht die Zuständigkeit beim Oberlandesgericht Celle – zwei Wochen haben die Beklagten nun Zeit für ihre Stellungnahmen.

Gegen das sogenannte Zuckerkartell laufen derzeit mehrere Prozesse. 2014 hatte bereits das Bundeskartellamt Strafen in Höhe von 280 Millionen Euro gegen die drei Unternehmen verhängt, denen von Seiten der Kläger Preisabsprachen vorgeworfen werden. Insgesamt sollen laut Informationen des „Handelsblatt“ 31 Unternehmen Klage gegen die drei Zuckerhersteller eingereicht haben. Storck verlangt 85 Millionen Euro Schadensersatz; Nestlé fordert rund 50 Millionen Euro von den Beklagten.


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