Premiere für den Bremer Satellitenhersteller OHB: Erstmals fliegt ein Satellit seiner neuen SmallGEO-Baureihe im All. Damit steigt der Anbieter in den umkämpften Telekommunikationsmarkt ein.
Eine Sojus-Rakete hat den ersten in Deutschland gebauten Telekommunikationssatelliten seit mehr als 25 Jahren ins All gebracht. Sie setzte Hispasat 36W-1 in der Nacht zum Samstag deutscher Zeit im Orbit aus, wie der Raketenbetreiber Arianespace mitteilte. Das High-Tech-Gerät ist der erste Einsatz der Satellitenplattform SmallGEO, die vom Bremer Unternehmen OHB im Rahmen eines Programms der europäischen Raumfahrtagentur Esa entwickelt wurde.
Ziel dahinter ist es nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt auch, für die deutsche Industrie verlorenes Terrain im Raumfahrtmarkt zurückzugewinnen. Die Plattform soll Grundlage für weitere Satelliten sein - acht sind bereits in Produktion. OHB (OHB Aktie) steigt damit in den hart umkämpften Telekommunikationsmarkt ein.
Die Sojus mit Hispasat 36W-1 startete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana (Südamerika) ins All. Die Mission dauerte gut eine halbe Stunde. Der Satellit muss nun noch aus eigener Kraft auf seine endgültige Umlaufbahn in rund 36.000 Kilometern Höhe. Diese Flughöhe wird als geostationärer Orbit bezeichnet, weil Satelliten in dieser Entfernung stets über dem gleichen Punkt auf der Erdoberfläche bleiben.
SmallGEO ist eine Plattform für kleinere geostationäre Kommunikationssatelliten mit einem Gewicht von bis zu 3,5 Tonnen. Als Plattform wird das Grundgerüst eines Satelliten bezeichnet, das etwa Antrieb, Steuerung und Stromversorgung sicherstellt. Darauf wird dann die Nutzlast montiert, die die jeweils gewünschten Kommunikationsdienste sicherstellt.
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