Das Interesse wird konkreter: Der chinesische Konzern San'an will den Anteil von Siemens (Siemens Aktie) am deutschen Leuchtenhersteller Osram übernehmen. Die Details fehlen noch. Die Aktie rutscht erstmal ins Minus.
Der chinesische Halbleiterkonzern San'an Optoelectronics hat das Münchener Traditionsunternehmen Osram ins Visier genommen. Es habe erste Kontakte gegeben, um eine Übernahme oder eine Kooperation auszuloten, teilte San'an am Montag mit. Details etwa zum Preis seien bislang aber kein Thema gewesen. „Es sind auch keine bindenden Vereinbarungen getroffen worden.“ Osram wollte sich dazu nicht äußern.
Über eine mögliche Übernahmeofferte aus China für den Leuchtenhersteller wird seit längerem spekuliert. Vergangene Woche beflügelte ein Medienbericht über ein qualifiziertes Angebot von San'an bis Mitte Oktober den Osram-Kurs. Dabei wurde auch über den möglichen Verkauf des 17,5-prozentigen Anteils spekuliert, den der einstige Mutterkonzern Siemens noch an dem Leuchtenhersteller hält. Nach der Erklärung der Chinesen am Montag drehten die Aktien indes ins Minus – in der Spitze um 2,7 Prozent auf 56,15 Euro.
Die Bundesregierung will sich inhaltlich nicht zum Interesse der Chinesen an Osram äußern. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums verwies in Berlin darauf, dass es sich um einen unternehmerischen Vorgang handele. Zugleich merkte er aber an, dass Deutschland im Wettbewerb mit Ländern stehe, die selbst nicht so offen sind. „Wir wollen keinen Protektionismus, aber wir wollen faire Wettbewerbsbedingungen“, sagte er. Darüber müsse auf europäischer Ebene diskutiert werden. „Wir haben auch bei China die Situation, dass wir dort nicht die gleichen offenen Bedingungen vorfinden wie das bei uns ist.“ Das gelte auch für Investitionen aus China in Deutschland. Deshalb müsse darüber nachgedacht werden, wie man damit umgehe.
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