Deutschlands größter Stromproduzent hat die Krise gemeistert und ist wieder in der Gewinnzone. Der Konzern könnte wieder angreifen - wenn derzeit nicht in Berlin über die Zukunft seiner Kohlekraftwerke verhandelt würde.
Eigentlich könnte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz zufrieden sein. Der Energiekonzern hat in den ersten neun Monaten des Jahres unter dem Strich einen Nettogewinn von 2,2 Milliarden Euro verbucht. Zur Erinnerung: Im vergangenen Geschäftsjahr war RWE noch wegen hoher Abschreibungen mit fast sechs Milliarden Euro in der Verlustzone. Auch die operativen Ergebnisse stiegen deutlich.
Schmitz‘ Stimmung dürfte aber rasch umschlagen, wenn sich Union, Grüne und FDP in ihren Verhandlungen über die Bildung der nächsten Bundesregierung auf einen beschleunigten Kohleausstieg einigen würden. Das würde RWE besonders hart treffen: Kein anderer deutscher Konzern produziert so viel Kohlestrom - und zudem fördert RWE noch im eigenen Tagebau Braunkohle.
Finanzvorstand Markus Krebber nutzte die Vorlage des Zwischenberichts für die ersten neun Monate deshalb auch für einen Appell: In der energiepolitischen Debatte müssten die „Ziele Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit gleichrangig“ verfolgt werden. „Deutschland gehört zu den Ländern mit der höchsten industriellen Wertschöpfung weltweit", sagte Krebber, „die Basis hierfür ist eine sichere und bezahlbare Energieversorgung. Um die Akzeptanz der Energiewende nicht zu gefährden, sollte dieses nicht außer Acht gelassen werden.“
Ein beschleunigter Kohleausstieg könnte RWEs Sanierung einen empfindlichen Dämpfer versetzen. Im vergangenen Jahr kämpfte RWE – wie Manager hinter den Kulissen selbst einräumten – ernsthaft um die Existenz. Nachdem Atomausstieg wurden auch die Kohle- und Gaskraftwerke des Konzerns von den erneuerbaren Energien zunehmend aus dem Markt gedrängt. RWE rutschte in die Verlustzone und häufte einen hohen Schuldenberg an.
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