Ein VW Golf GTE.
Donnerstag, 25.08.2016 18:36 von | Aufrufe: 344

ROUNDUP/US-Rechtsstreit: VW ringt weiter um 3,0-Liter-Lösung in Abgasaffäre

Ein VW Golf GTE. © Volkswagen AG

SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Im US-Rechtsstreit um manipulierte Abgaswerte ringt Volkswagen (VW Aktie) weiter nach einer Lösung bei Zehntausenden größeren Dieselwagen. Der zuständige Richter Charles Breyer, bei dem Hunderte Zivilklagen gebündelt sind, erhöhte am Donnerstag den Zeitdruck in den Verhandlungen mit den US-Behörden. Bis zum 24. Oktober müsse VW die nötigen Unterlagen zur Klärung des Falls beim US-Umweltamt EPA einreichen, ordnete der Richter am Donnerstag in San Francisco an.

Es geht um etwa 85 000 Dieselwagen mit größeren 3,0-Liter-Motoren, die mit in den USA verbotener Software zur Abgaskontrolle ausgestattet sind.

Bei rund 480 000 kleineren Fahrzeugen mit 2,0-Liter-Motoren hat VW bereits einen Vergleich über bis zu 15,3 Milliarden Dollar (Dollarkurs) mit US-Klägern ausgehandelt. Nach Vorwürfen des US-Umweltamts EPA hatte der Konzern im September 2015 eingeräumt, in großem Stil Emissionswerte gefälscht zu haben.

Breyer machte klar, dass die Zeit in der 3,0-Liter-Frage drängt, da die Autos nicht den US-Vorschriften entsprächen und somit illegal auf den Straßen unterwegs seien. Für den 3. November setzte der Richter eine weitere Anhörung an und forderte die Streitparteien zudem auf, parallel zum Rückrufplan Möglichkeiten für einen Vergleich auszuloten. Sollte es keine Fortschritte geben, müsse auch die Eröffnung eines Prozesses gegen VW geprüft werden, drohte Breyer.

"Wir glauben immer noch, dass wir die Fahrzeuge reparieren können", bekräftigte VW-Anwalt Robert Giuffra. Der Fall sei deutlich schwieriger als bei den kleineren 2,0-Liter-Motoren, man arbeite aber intensiv mit den US-Behörden an einer Lösung. Ein Vertreter des Justizministeriums sagte ebenfalls, die Angelegenheit sei sehr komplex, was einen verbindlichen Zeitplan erschwere.

Im Konflikt mit US-Vertragshändlern, die unter den Folgen des Abgas-Skandals leiden, hat Volkswagen indes einen Kompromiss gefunden. Es gebe eine grundsätzliche Einigung, den Vertrieb im Rahmen eines außergerichtlichen Vergleichs zu kompensieren, teilte die US-Tochter Volkswagen Group of America mit. Zu den Details wurden noch keine Angaben gemacht, die Einzelheiten sollen bis Ende September ausgehandelt werden.

Weil der Konzern im Zuge der Abgasaffäre den Verkauf seiner Dieselmodelle in den USA gestoppt hatte, blieben die Autoverkäufer zum Teil auf den Wagen sitzen. Auch sonst hatte der Skandal den Absatz in den USA weiter belastet und am Image der Marke gekratzt. Trotzdem hatten sich nur wenige der insgesamt rund 650 Vertragshändler einer Sammelklage der Kanzlei Hagens Berman angeschlossen. Der Händlerverband hatte sich davon distanziert.

Nach Angaben von Anwalt Steve Berman wird VW einen Entschädigungsfonds einrichten, aus dem Händler über 18 Monate Beiträge erhalten sollen. Um welchen Finanzrahmen es dabei geht, blieb zunächst unklar. Volkswagen werde zudem gebrauchte Dieselwagen vom Vertrieb zurückgekaufen, die nicht in einen gesetzeskonformen Zustand umzurüsten sind. Dabei sollen laut Berman die gleichen Bedingungen gelten, wie beim Rückkauf von Kunden./hbr/DP/he


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