LONDON (dpa-AFX) - Die Stimmung der Unternehmen im Euroraum hat sich im März zum zweiten Mal in Folge und zudem deutlich eingetrübt. Der vom Markit-Institut erhobene Einkaufsmanagerindex fiel um 1,8 Punkte auf 55,3 Zähler, wie das Institut am Donnerstag mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Januar 2017. Analysten hatten einen wesentlich schwächeren Rückgang auf 56,8 Punkte erwartet. Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson sprach von einer "ziemlich dramatischen Abkühlung".
Noch im Januar hatte der Konjunkturindikator einen Höchststand seit rund elfeinhalb Jahren erreicht. Im März jedoch trübte sich die Stimmung in den Unternehmen sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor spürbar ein. Laut Markit war nicht nur die Produktion der Unternehmen schwächer, auch die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen und der Beschäftigungsaufbau hätten sich abgeschwächt.
In den beiden größten Volkswirtschaften der Eurozone, Deutschland und Frankreich, trübte sich die Stimmung jeweils deutlich ein; und zwar sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungsbereich. Aber auch in anderen betrachteten Euroländern haben sich die Indikatoren laut Markit eingetrübt.
Trotz der Abkühlung erwartet Markit-Ökonom Williamson ein Wirtschaftswachstum im ersten Quartal von 0,7 bis 0,8 Prozent. Die Eurozone habe ihren Wachstumshöhepunkt um den Jahreswechsel herum überschritten und expandiere aktuell mit einem verlangsamten, aber robusten Tempo weiter.
Als Grund für die recht deutliche Stimmungseintrübung nannte Williamson mehrere Ursachen, darunter die teils schlechte Witterung, Lieferschwierigkeiten und Materialengpässe in der Industrie sowie den zunehmenden Fachkräftemangel. Zudem dürfte der stärkere Euro die Ausfuhren gebremst haben.
^Region/Index März Prognose Vormonat
EURORAUM
Gesamt 55,3 56,8 57,1
Verarb. Gew. 56,6 58,1 58,6
Dienste 55,0 56,0 56,2
DEUTSCHLAND
Verarb. Gew. 58,4 59,8 60,6
Dienste 54,2 55,0 55,3
FRANKREICH
Verarb. Gew. 53,6 55,5 55,9
Dienste 56,8 57,0 57,4°
(in Punkten)
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