Arbeiter in einem Stahlwerk (Symbolbild).
Dienstag, 09.01.2018 13:29 von | Aufrufe: 357

ROUNDUP: Tausende Metaller gehen auf die Straße

Arbeiter in einem Stahlwerk (Symbolbild). © industryview / iStock / Getty Images Plus / Getty Images https://www.gettyimages.de/

DÜSSELDORF/SCHWEINFURT (dpa-AFX) - Vor der dritten Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall die Warnstreiks kräftig ausgeweitet. Zehntausende Beschäftigte legten am Dienstag die Arbeit nieder. Allein in Nordrhein-Westfalen waren mehr als 140 Unternehmen betroffen. Der bayerische IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler kündigte bei einer Kundgebung mit rund 4000 Beschäftigten in Schweinfurt den vielleicht härtesten Tarifkampf seit 20 Jahren an.

Die dritte Verhandlungsrunde für die 3,9 Millionen Metaller in Deutschland beginnt an diesem Donnerstag in Böblingen bei Stuttgart. Die IG Metall fordert sechs Prozent mehr Lohn und das Recht für jeden Beschäftigten, seine Arbeitszeit bis zu zwei Jahre lang von 35 auf 28 Stunden pro Woche zu verkürzen, mit teilweisem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber haben eine Einmalzahlung und zwei Prozent mehr Lohn angeboten. Außerdem wollen sie die Arbeitszeit verlängern können.

Die Warnstreikwelle begann mit den Nachtschichten. In Neuss zogen Beschäftigte eines Aluminiumwerks mit Fackeln um das Werksgelände. Bei der Kundgebung in Schweinfurt sagte der bayerische IG-Metall-Chef Wechsler, trotz hervorragender Wirtschaftslage und satter Unternehmensgewinne wollten die Arbeitgeber die Beschäftigten "mit einer mickrigen Lohnerhöhung abspeisen", die nicht einmal die Inflation ausgleiche: "Schon das ist eine bodenlose Frechheit!" Außerdem bestimmten sie wie feudale Gutsherren, was flexible Arbeitszeit sei. "Jetzt sind wir dran." An der Veranstaltung nahmen Mitarbeiter der Industrie- und Autozulieferer Schaeffler (Schaeffler Aktie) , Bosch-Rexroth, ZF und SKF teil.

Der Tarifexperte Hagen Lesch vom arbeitgebernahen Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln wies die Forderung nach kürzeren Arbeitszeiten bei teilweisem Lohnausgleich als "juristisch fragwürdig" zurück. Schichtarbeiter oder Beschäftigte mit Kindern würden so bevorzugt, wenn sie in Teilzeit gingen, sagte er der "Rhein-Neckar-Zeitung" (Dienstag). Der bayerische Arbeitgeberverband vbm warf der IG Metall "reine Stimmungsmache" vor.

Die Gewerkschaft will ihre Aktionen jetzt schrittweise ausweiten. An diesem Mittwoch sollen zum Beispiel auch Siemens (Siemens Aktie) und der Lastwagenbauer MAN in München bestreikt werden. Zudem rücken die großen Autokonzerne ins Visier. Der IG-Metall-Bundesvorsitzende Jörg Hofmann will am Mittwoch in Homburg an der Saar und an diesem Donnerstag vor BMW (BMW Aktie) -Beschäftigten in München sprechen./rol/DP/jha


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Weiter aufwärts?

Kurzfristig positionieren in Schaeffler AG Vz
ME7MZ5
Ask: 0,48
Hebel: 7,41
mit moderatem Hebel
Zum Produkt
Smartbroker
Morgan Stanley
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: ME7MZ5,. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.

Kurse

105,45
-0,38%
BMW St Chart
-  
0,00%
MAN St Chart
6,26
+0,72%
Schaeffler AG Vz Chart
173,72
-0,17%
Siemens AG Chart
Werbung

Mehr Nachrichten zur BMW St Aktie kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.