Die Anzeigetafel eines Flughafens (Symbolbild).
Mittwoch, 02.11.2016 17:59 von | Aufrufe: 210

ROUNDUP: Sechs Bieter haben konkretes Interesse am Flughafen Hahn

Die Anzeigetafel eines Flughafens (Symbolbild). pixabay.com

MAINZ (dpa-AFX) - Das Verkaufsverfahren für den Flughafen Hahn könnte erst in mehreren Monaten komplett unter Dach und Fach sein. Sechs Bieter sind nach dem Ende der Frist für konkrete Angebote noch im Rennen, sagte der Berater der rheinland-pfälzischen Landesregierung, Martin Jonas, am Mittwoch in Mainz. Anfang September waren es noch 13 Interessenten gewesen. "Von den sechs Bietern sehen die Konzepte alle vor, dass der Flugbetrieb aufrechterhalten wird."

Alle sechs Bieter hätten sehr konkrete Angebote gemacht und eine Sicherheitsleistung von 250 000 Euro hinterlegt. Darunter seien bekannte, aber auch wenig bekannte Unternehmen. Die Verhandlungen werden nach Einschätzung des Beraters der Firma Warth & Klein Grant Thornton komplex.

Der defizitäre Flughafen im Hunsrück - rund 100 Kilometer Luftlinie von Frankfurt entfernt - gehört zu 82,5 Prozent dem Land Rheinland-Pfalz, der Rest gehört Hessen. Der erste Verkaufsversuch an die chinesische Shanghai Yiqian Trading (SYT) scheiterte, weil nach Angaben des Mainzer Innenministeriums eine Rate nicht gezahlt wurde und ein Bankbeleg mutmaßlich gefälscht war.

Nun steht die SPD-geführte Landesregierung unter Druck, dass es nicht nochmal schiefgeht. Dazu kommt: Bis Ende November ist der Flughafen laut Aufsichtsratschef Salvatore Barbaro liquide. Danach kann aber ein Landesdarlehen von 34 Millionen Euro in Tranchen helfen.

Die Berater wollen in den nächsten Tagen entscheiden, mit welchem Bieter weiterverhandelt wird. Jonas nannte drei Erkenntnisse aus dem gescheiterten ersten Verkaufsversuch: "Es wäre unser Rat, mit mehreren Bietern zu verhandeln", sagte er. Damals war die SYT zuletzt der einzig verbliebene Partner. Neben dem versprochenen Kaufpreis soll nun auch die Sicherheit der Transaktion wichtig sein. Zudem werde die Integrität eines Vertragspartners vor Ort geprüft. Die ADC GmbH aus der Pfalz mit dem chinesischen Partner HNA hat nach eigenen Angaben ein Gebot abgegeben und ist unter den sechs Bietern.

Nach jetziger Einschätzung könnte ein Kaufvertrag erst im nächsten Jahr vollzogen sein. "Der erwartete Zeithorizont ist, dass ein Kaufvertrag zustande kommt vor Jahresende und dass der Vollzug dann erst nach entsprechenden Genehmigungen Wochen, Monate - je nachdem, wie lange sich das hinzieht - später stattfindet", sagte Jonas. So müsste die EU-Kommission noch Beihilfefragen klären. "Wir gehen mal davon aus dass alle Bieter ein interesse an der Zusage von Beihilfen haben", sagte Jonas.

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) sagte zu den sechs Anbietern: "Ich bin erstaunt und freue mich über die sechs Angebote." Er geht davon aus, dass der Flughafen - falls er einen Antrag auf eine Tranche des Darlehens stellt - zunächst vier Millionen Euro abrufen wird. Nötig könnten etwa 1,5 Millionen Euro im Monat werden, so dass das Geld bis in den Februar hinein reichen würde.

Am Mittwoch stellte die irische Fluggesellschaft Ryanair ihre Pläne für den Frankfurter Flughafen vor. Von März kommenden Jahres an will die Airline dort zwei Jets stationieren und von dort Flüge zu vier Zielen - Mallorca, Alicante und Malaga in Spanien sowie das portugiesische Faro - anbieten.

Den Hunsrück-Airport wollen die Iren aber nicht leiden lassen. "Nichts, was wir hier tun, beeinträchtigt den Hahn", sagte Marketing-Chef David O'Brien in Frankfurt. So habe Ryanair gerade neue Flugverbindungen ab dem Hahn vorgestellt. Insgesamt rechnet Ryanair im Hunsrück im laufenden Jahr mit rund 2,2 Millionen Fluggästen./vr/DP/mis


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