Seitenansicht eines Ryanair-Jets.
Mittwoch, 02.11.2016 14:51 von | Aufrufe: 253

ROUNDUP: Ryanair greift Lufthansa in Frankfurt an - Fraport will Billigflieger

Seitenansicht eines Ryanair-Jets. pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die irische Fluglinie Ryanair stößt in Frankfurt die Tür für mehr Billigflüge an Deutschlands größtem Flughafen auf. Von Ende März an stationiert Europas größte Billigfluggesellschaft zwei Boeing-Mittelstreckenjets in Frankfurt - und startet damit den Angriff auf die Heimatbasis der Lufthansa (Lufthansa Aktie). Zunächst steuert Ryanair von da aus Spanien und Portugal an. Der Flughafenbetreiber Fraport (Fraport Aktie) will sich nun stärker auf die Ansprüche von Billigfliegern ausrichten. Mit Gebührenanreizen für neue Airlines trifft er bei den Platzhirschen Lufthansa, Condor und Co. aber bereits auf Widerstand.

Ryanair beginnt in Frankfurt mit einem vergleichsweise überschaubaren Angebot von vier Flügen pro Tag. Die ersten Ziele sind Mallorca, Alicante und Malaga in Spanien sowie das portugiesische Faro. Anfänglich erwarten die Iren in Frankfurt lediglich 400 000 Passagiere pro Jahr. Zum nächsten Winter soll das Flugangebot aber deutlich wachsen. So sei Ryanair auch in Berlin nur mit einer halben Million Fluggästen gestartet, sagte Marketing-Chef David O'Brien. Nach drei Jahren seien es schon 5,4 Millionen gewesen. "Ich wüsste nicht, warum das nicht auch in Frankfurt so kommen soll." Auf das Ryanair-Engagement am Hunsrück-Flughafen Hahn habe die neue Basis in Frankfurt keinen Einfluss haben. Dort rechnet Ryanair mit 2,2 Millionen Passagieren.

FRAPORT REAGIERT AUF BILLIGFLUG-NACHFRAGE

Laut Fraport-Chef Stefan Schulte liegt der Anteil der Billigflug-Passagiere in Frankfurt bisher lediglich bei vier Prozent. Wenn die Kunden aber immer mehr Billigangebote buchen wollen, müsse sich Fraport darauf einrichten. So stellte er den Iren in Aussicht, dass ihre Flugzeuge nach der Landung in Frankfurt ähnlich schnell wieder abheben können wie etwa am Hunsrück-Airport Hahn "Wir sind auch in der Lage, ein Flugzeug in einer halben Stunde herumzudrehen", sagte Schulte.

Zu Beginn sollen die Ryanair-Jets auf dem Vorfeld vor dem Terminal 2 parken. Mit Blick auf den bereits angelaufenen Bau des dritten Terminals könne sich dies aber ändern. Bei den Gebühren kann Ryanair auf neue Nachlässe hoffen. Fraport hat beim hessischen Verkehrsministerium ein neues System von Gebührenanreizen zur Genehmigung eingereicht. In deren Genuss sollen Airlines kommen, wenn sie Flugverbindungen zu neuen Zielen einführen. Zudem soll es Anreize für Gesellschaften wie Ryanair geben, die gänzlich neu in Frankfurt antreten.

LUFTHANSA WILL WENIGER GEBÜHREN ZAHLEN

Laut Schulte bewegen sich die geplanten Nachlässe im international üblichen Rahmen. Dabei bekämen die Airlines im ersten Jahr typischerweise 40 bis 50 Prozent der gezahlten Passagierentgelte zurückerstattet. Binnen drei Jahren würden diese Rabatte dann zurückgefahren. Mit der Genehmigung des neuen Anreizsystems rechnet der Manager in den nächsten zwei Wochen. "Wir gehen fest davon aus, dass es genehmigt wird."

Während Condor-Chef Ralf Teckentrup gegen das beantragte "wettbewerbsverzerrende Subventionierungsmodell" der Fraport wetterte, freute sich Lufthansa-Chef Carsten Spohr über die Aussicht auf deutliche Einsparungen. Lufthansa werde in Frankfurt nicht mehr bezahlen als Ryanair, stellte er am Mittwoch klar. So könne sein Unternehmen 200 bis 300 Millionen Euro pro Jahr einsparen. Er könne sich nicht vorstellen, dass das Ministerium als Aufsicht unterschiedliche Gebühren genehmigen werde. Sonst werde Lufthansa nur die niedrigeren Ryanair-Gebühren überweisen.

EUROWINGS KÖNNTE AUCH VON FRANKFURT AUS STARTEN


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An der Börse konnte Spohr damit für keine große Begeisterung sorgen. Nach einer Berg- und Talfahrt - auch mit Blick auf die am selben Tag vorgelegten jüngsten Geschäftszahlen - lagen Lufthansa-Papiere mehr als zwei Prozent im Minus. Die Aktien von Ryanair hingegen notierten an der Spitze zwei Prozent im Plus, zuletzt lag der Zugewinn noch bei einem Prozent.

Spohr schloss nicht aus, dass die Lufthansa als Reaktion auf Ryanair oder andere Billigflieger künftig ihre Billigmarke Eurowings auch in Frankfurt an den Start schickt. Eigentlich wollte die Lufthansa ihre Drehkreuze Frankfurt und München ihren klassischen Marken Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines vorbehalten. Allerdings soll Eurowings im kommenden Jahr auch in München antreten, nachdem dort Easyjet und Transavia die Lufthansa mit Billigflügen herausfordern./stw/fbr/stb

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