Die Zentrale von HSBC in London.
Donnerstag, 15.09.2016 12:46 von | Aufrufe: 599

ROUNDUP/HSBC-Deutschland-Chefin von Schmettow: Noch wirkt die EZB-Politik

Die Zentrale von HSBC in London. © JoeDunckley / iStock Editorial / Getty Images Plus / Getty Images

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Chefin von HSBC Deutschland, Carola Gräfin von Schmettow, hält die Risiken und Nebenwirkungen der ultralockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) noch für beherrschbar. "Setzt man sich die Euroland-Brille auf, sieht man, dass die unkonventionelle Geldpolitik wirkt, wenngleich immer weniger effektiv", sagte die Vorstandssprecherin des Düsseldorfer Bankhauses HSBC Trinkaus & Burkhardt am Mittwochabend vor Journalisten in Frankfurt. Das Traditionshaus ist Teil von Europas größter Bankengruppe: Der HSBC mit Hauptsitz in London.

Die EZB hat den Leitzins auf null Prozent gesenkt, flutet die Märkte über Anleihenkäufe mit gewaltigen Summen billigen Geldes und verlangt von Banken Strafzinsen, wenn sie überschüssige Liquidität bei der Notenbank bunkern statt mit Krediten die Wirtschaft anzuschieben.

"Solange die Politik die EZB alleine lässt, kommt Euroland nicht aus dem Krisenmodus heraus", betonte von Schmettow. Die Staaten müssten endlich Reformen etwa auf dem Arbeitsmarkt angehen. "Die EZB ist seit Jahren die einzige Institution, die wenigstens handelt."

Das bedeute nicht, dass sie alle Entscheidungen von EZB-Präsident Mario Draghi gutheiße: "Negative Zinsen auf Einlagen gehen mir deutlich zu weit." Unterschätzt habe sie auch die "Zweit- und Drittrundeneffekte der negativen Zinsen": Unternehmenskunden etwa verlangten für das Platzieren einer Anleihe niedrigere Gebühren, weil sie wissen, dass die EZB als Käufer am Markt unterwegs ist. Das drücke die Provisionen.

Mit einem baldigen Ende des Anti-Krisen-Kurses der EZB rechnet von Schmettow nicht: "Die Banken sind gut beraten, sich auf viele Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte mit Niedrigzinsen einzustellen." Das Umfeld zwinge die Branche in Europa zur Konsolidierung: "Zinsumfeld und Regulierung werden dafür sorgen, dass es in zehn Jahren deutlich weniger Banken in Euroland gibt."/ben/DP/fbr


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