NÜRNBERG (dpa-AFX) - Nach einem katastrophalen ersten Halbjahr und dem Rücktritt der Konzernführung hat das Marktforschungsunternehmen GfK seine Verluste im dritten Quartal zumindest eindämmen können. Unter dem Strich stand ein Minus von 6,6 Millionen Euro, wie das Nürnberger Unternehmen am Montag mitteilte. Für die ersten neun Monate des Jahres summieren sich die Verluste des SDax-Konzerns damit auf 139,4 Millionen Euro. Hier hatte im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 51,4 Millionen Euro zu Buche gestanden. "Die Entwicklung zeigt ein durchwachsenes Bild, und wir sind noch nicht zufrieden", betonte der amtierende Vorstandssprecher Gerhard Hausruckinger.
Hintergrund der negativen Entwicklung sind hohe Abschreibungen auf den Firmenwert im Geschäftsbereich Consumer Experience. Dieser beschäftigt sich mit Verhalten, Wahrnehmungen und Einstellungen von Verbrauchern und beantwortet die Fragen, wer, warum und wie konsumiert. Der Sparte mangelt es an Aufträgen. Allerdings habe sich die Auftragslage im dritten Quartal wieder verbessert, teilte das Unternehmen mit.
Das fünftgrößte Marktforschungsinstitut der Welt baute seit Jahresbeginn weltweit 343 Stellen ab. Deutschland war allerdings kaum betroffen. Die GfK muss zudem nach dem Rücktritt von Vorstandschef Matthias Hartmann im August die Unternehmensspitze neu besetzen. Derzeit suche das Unternehmen noch nach einem Nachfolger, hieß es. Hartmann wird zum Jahresende ausscheiden.
Mit 355,3 Millionen Euro lag der Umsatz von Juli bis September 4,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Bezogen auf die ersten neun Monate ging der Umsatz um 3,7 Prozent auf 1,077 Milliarden Euro zurück.
Die GfK rechnet mit weiteren schwierigen Monaten. Trotz inzwischen verbesserter Auftragslage im Bereich Consumer Experience wird eine Fortsetzung der bisherigen Umsatzentwicklung im vierten Quartal erwartet. "GfK treibt die Transformation des Unternehmens weiter voran und unternimmt alles, um die Ergebnisse zu verbessern", hieß es./gio/DP/she
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