Andrea Nahles (SPD).
Dienstag, 29.11.2016 05:40 von | Aufrufe: 160

ROUNDUP/Flexibleres Arbeiten: Nahles stößt auf Lob und Kritik

Andrea Nahles (SPD). Heinrich-Böll-Stiftung (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Andrea_Nahles_5.jpg), „Andrea Nahles 5“, Zuschnitt von ARIVA.DE, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/legalcode https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/legalcode

BERLIN (dpa-AFX) - Die Koalition will den Weg für flexibleres Arbeiten freimachen. An diesem Dienstag stellt Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) ihre Pläne dazu in Berlin vor. Die CDU im Bundestag signalisierte grundsätzlich Unterstützung für mehr Flexibilität. Doch aus ihren Reihen gab es auch deutliche Kritik an Nahles.

"Es ist gut, wenn die Tarifpartner die Flexibilität bekommen, die Arbeitszeit anzupassen", sagte der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Karl Schiewerling (CDU), der Deutschen Presse-Agentur. Wenn es dabei Abstimmungen zwischen den Tarifpartnern gebe, sei dies zu begrüßen. Grundsätzlich bräuchten die Menschen auch Sicherheit.

Nahles will in einer zweijährigen Probephase Arbeitgebern und Gewerkschaften erlauben, über die gesetzlichen Regeln zur Arbeitszeit hinauszugehen. Etwa das Arbeiten zu Hause im Homeoffice soll so erleichtert werden. Auch späterer Arbeitsbeginn etwa zur Kinderbetreuung am Morgen soll leichter möglich sein - außer die Arbeitgeber begründen ausdrücklich, warum dies nicht geht.

Ihre Vorstellungen will Nahles gemeinsam mit einem Weißbuch zur Arbeit 4.0 präsentieren. Den Plänen für das Arbeiten in der digitalen Ära waren monatelangen Diskussionen mit Verbänden, Experten, Gewerkschaften und Arbeitgebern vorangegangen.

Der CDU-Arbeitsmarktpolitiker Kai Whittaker warf Nahles zu geringe Anstrengungen vor. Die Ministerin lasse Millionen Arbeitnehmer immer noch in der Illegalität arbeiten. "Wer in Deutschland abends noch Homeoffice betreibt, verstößt am nächsten Morgen gegen das Arbeitszeitgesetz", sagte Whittaker der Deutschen Presse-Agentur.

Die geplanten betrieblichen Experimentierräume bezeichnete Whittaker als Witz. "Frau Nahles tut so, als ob die Digitalisierung erst in zwei Jahren beginnt und verschwendet weiter Zeit", sagte er.

Whittaker kritisierte auch Pläne von Nahles, der Bundesagentur für Arbeit (BA) mehr Aufgaben bei der Qualifizierung zu geben. "Die BA kümmert sich heute schon um drei Millionen Arbeitslose. Wie sie in Zukunft zusätzlich noch dreißig Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte betreuen soll, ist mir schleierhaft."

Die SPD-Arbeitsmarktpolitikerin Katja Mast hob die Pläne von Nahles hervor, Arbeitnehmern ein Rückkehrrecht von Teil- in Vollzeit zu erleichtern. "Viele Frauen arbeiten länger in Teilzeit in der Familienphase und schaffen den Sprung in Vollzeit dann nicht mehr", sagte sie der dpa. "Es ist deswegen ganz wichtig, dass wir das Recht auf befristete Teilzeit einführen."

Mast betonte: "Wir haben ja das Recht auf Teilzeit, aber eben nicht die Rückkehroption auf Vollzeit. Mit einer Befristung können sich auch die Arbeitgeber rechtzeitig darauf vorbereiten."


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Schiewerling signalisierte Unterstützung: Wenn jemand bereits Vollzeit gearbeitet habe, solle er auch die Möglichkeit erhalten, aus Teilzeit in den vollen Job zurückzukehren./bw/DP/zb

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