Frankfurt am Main ist einer der wichtigsten Finanzplätze Europas. (Symbolfoto)
Freitag, 24.03.2017 10:41 von | Aufrufe: 497

ROUNDUP: Finanzmärkte reagieren gelassen auf verschobene 'Obamacare'-Abstimmung

Frankfurt am Main ist einer der wichtigsten Finanzplätze Europas. (Symbolfoto) ©pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Finanzmärkte haben zunächst besonnen auf die Verschiebung einer wichtigen Abstimmung zur US-Gesundheitspolitik reagiert. An den US-Börsen ging es nur geringfügig bergab. Auch am Frankfurter Aktienmarkt hielten sich am Freitag nach Handelsstart die Verluste in Grenzen. Der US-Dollar und die Renditen auf US-Staatsanleihen legten zu, der Goldpreis (Goldkurs) ist gefallen. Unsicherheit rund um die Abstimmung hatte an den Vortagen die Stimmung an den Finanzmärkten deutlich gedämpft. Jetzt warte man das Abstimmungsergebnis am Freitag ab, sagen Experten. Die Risiken bleiben demnach weiter groß.

Die zunächst für Donnerstag angesetzte Abstimmung im US-Repräsentantenhaus über die gesundheitspolitischen Vorschläge der Regierung unter US-Präsident Donald Trump ist quasi in letzter Minute auf Freitag verschoben worden, wie am Vorabend nach deutschem Börsenschluss bekannt geworden war. Die Abstimmung war an den Finanzmärkten vorab mit Sorge erwartet worden und hatte die Stimmung an den Finanzmärkten gedämpft. Der US-Aktienmarkt hatte am Mittwoch die stärksten Verluste seit September verzeichnet.

EXPERTE: TRUMPS FÄHIGKEITEN ALS 'DEAL MAKER' STEHEN INFRAGE

Im Vorfeld der Abstimmung hatte sich abgezeichnet, dass zu viele Abweichler unter den Republikanern gegen das Vorhaben stimmen würden, das die Gesundheitsreform von Trumps Vorgänger Barack Obama ("Obamacare") revidieren würde. An den Finanzmärkten gilt die Abstimmung als Lackmustest für den Reformspielraum der neuen Regierung. Sollte Trump schon bei der Rücknahme von Obamacare keine Mehrheit erhalten, drohten andere Initiativen erst recht zu scheitern, so das Argument. Für die Finanzmärkte spielen vor allem die von Trump versprochenen Steuersenkungen und Ausgabensteigerungen eine große Rolle.

Sollte Trump bei der Abstimmung eine Schlappe erleben, stünde auch der Rest seiner politischen Agenda und seine Fähigkeiten als "Deal Maker" zur Disposition, sagt Dirk Gojny, Experte bei der National-Bank. "Dementsprechend wird die Abstimmung also das den Handelstag beherrschende Thema bleiben."

ANLEGER WARTEN AB

An den Finanzmärkten nehmen die Anleger eine abwartende Haltung ein. Der wichtigste US-Aktienindex Dow Jones Industrial schloss am Donnerstag nach Bekanntgabe der Verschiebung nur mit einem minimalen Verlust von 0,02 Prozent bei 20 656,58 Punkten. Der deutsche Leitindex Dax fiel am Freitag in den ersten Handelsminuten um 0,12 Prozent auf 12 025,31 Punkte.

Auch am Rentenmarkt war von Panikreaktionen keine Spur. Die Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere legte sogar zu - ein Zeichen für gestiegene Risikofreude der Anleger. Deutsche Staatspapiere starteten am Freitag kaum verändert in den Handel. Auch der Preis für Gold, das Anleger in unsicheren Zeiten häufig aufkaufen, gab kein Anzeichen für Verunsicherung. Der Preis ging stattdessen etwas zurück.

DOLLAR (Dollarkurs) LEGT ZU - EXPERTE: RISIKEN BLEIBEN


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Der US-Dollar legte unterdessen zu vielen wichtigen Währungen zu und brachte den Euro im Gegenzug etwas unter Druck. Dabei dürfte laut Manuel Andersch, Experte bei der Bayerischen Landesbank, auch eine Rolle gespielt haben, dass der US-Notenbanker John Williams in einem am Vortag veröffentlichten Interview insgesamt drei oder mehr Leitzinsanhebungen durch die Notenbank Fed in diesem Jahr in Aussicht gestellt hatte.

Grund für die Gelassenheit an den Märkten dürfte auch sein, dass die Abstimmung nur um einen Tag verschoben worden sei und somit eine Entscheidung weiterhin nahe bevorstehe, argumentiert Lutz Karpowitz, Experte bei der Commerzbank (Commerzbank Aktie). Egal, wie die Abstimmung also am Freitag ausgehe: Die Risiken bleiben groß./tos/jkr/fbr

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