FRANKFURT/ROM (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht nach wochenlangen Verhandlungen für zwei italienische Krisenbanken keine Zukunft mehr und schickt sie in die Pleite. Die kleineren regionalen Institute Banca Popolare di Vicenza und Veneto Banca sollen nach italienischem Insolvenzrecht abgewickelt werden. Die Bedingungen für eine Rettung seien nicht gegeben, teilte die Zentralbank am Freitagabend mit. Grund sei mangelndes Eigenkapital. Die EZB habe den Banken Zeit für einen Rettungsplan gegeben, sie hätten aber keine "glaubwürdigen Lösungen" unterbreitet.
Die europäische Bankenabwicklungsbehörde SRB (Single Resolution Board) habe entschieden, dass die Rettungsbedingungen nicht gegeben seien, hieß es weiter. Die beiden Banken seine nicht überlebensfähig oder wahrscheinlich nicht überlebensfähig (im Fachjargon: "failing or likely to fail").
Die italienische Regierung werde Maßnahmen ergreifen, um den Bankbetrieb aufrecht zu erhalten und Kontoinhaber und erstrangige Gläubiger zu schützen, teilte das italienische Finanzministerium mit. Am Wochenende werde die Regierung über das Vorgehen beraten.
Italiens zweitgrößte Bank Intesa Sanpaolo (Intesa Sanpaolo Aktie)
2016 hatte der staatliche Rettungsfond Atlante 3,5 Millarden Euro in die Veneto Banca und die Banca Popolare di Vicenza gepumpt - ohne Erfolg. Die venezianischen Banken ächzen wie viele andere Kreditinstitute im Land unter einem Berg fauler Kredite. Sie brauchen früheren Angaben zufolge insgesamt mehr als 6 Milliarden Euro an frischem Kapital. Italien hatte zuletzt versucht, die beiden Geldhäuser zu retten und dabei Sparer und Anleihebesitzer zu schützen, ohne gegen europäische Regeln für Staatshilfen zu verstoßen. Diese verbieten eigentlich staatliche Rettungsaktionen für Banken.
Zum Sorgenkind Nummer eins des maroden italienischen Bankensektors hatte es vor einigen Wochen erst eine Grundsatzeinigung zwischen der EU-Kommission und der Regierung in Rom gegeben. So darf Italien der angeschlagenen Traditionsbank Monte dei Paschi
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