Flagge der Bundesrepublik Deutschland.
Freitag, 09.09.2016 10:21 von | Aufrufe: 703

ROUNDUP: Deutsche Wirtschaft startet schwach ins dritte Quartal

Flagge der Bundesrepublik Deutschland. pixabay.com

WIESBADEN (dpa-AFX) - Die deutsche Wirtschaft ist schwach in das dritte Quartal gestartet. Nach enttäuschenden Produktionszahlen aus der Industrie blieben am Freitag die Ausfuhren auf ganzer Linie hinter den Erwartungen zurück. Damit ist klar, dass der Juli kein guter Monat für die deutsche Industrie gewesen ist. Für das gesamtwirtschaftliche Wachstum hierzulande sei das kein gutes Omen. Zudem werde immer deutlicher, dass der einstige Motor der deutschen Wirtschaft - die Industrie - stottere, kommentierte ING-Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski.

Der deutsche Außenhandel lief im Juli schlecht. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts vom Freitag wurden 2,6 Prozent weniger Waren exportiert als im Juni. Das ist der stärkste Rückgang seit August 2015, also seit fast einem Jahr. Analysten hatten dagegen einen Zuwachs um 0,4 Prozent erwartet. Die Einfuhren ausländischer Waren gingen um 0,7 Prozent zurück. Auch das lag klar unter den Erwartungen.

RÜCKSCHLAG IM VORJAHRESVERGLEICH

Im Vergleich zum Vorjahresmonat fielen die Rückschläge noch deutlicher aus. Die Exporte gingen um 10,0 Prozent zurück, die Importe fielen um 6,5 Prozent. Dabei war der Außenhandel mit allen betrachteten Absatzregionen schwach. Besonders stark ging er mit Ländern außerhalb der Europäischen Union (Drittländer) zurück.

Erst am Mittwoch hatten Produktionsdaten aus der deutschen Industrie enttäuscht. Im Monatsvergleich war die Herstellung so schwach wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Auftragsdaten vom Dienstag zeichneten zwar ein etwas weniger trübes Bild. Allerdings wurde der moderate Orderzuwachs durch Großaufträge gestützt, die sich so nicht wiederholen müssen. Frühindikatoren deuten dagegen immer noch auf Industriewachstum hin, sie haben sich in den vergangenen Monaten aber eingetrübt.

ROLLE DES BREXIT-VOTUMS IST UNKLAR

Inwieweit das Brexit-Votum von Ende Juni für die schwache Entwicklung im Juli verantwortlich sein könnte, ist unter Experten umstritten. Einige Bankvolkswirte verweisen auf mögliche Bremseffekte, etwa infolge von Bestellungsstornierungen. Andere Ökonomen schränkten jedoch ein, dass auch andere Gründe wie die generelle Schwäche der Weltwirtschaft eine Rolle gespielt habe. Es sei nicht möglich, die Entwicklung auf einen einzigen Faktor zurückzuführen, sagte etwa ING-Diba-Ökonom Brzeski./bgf/jsl/stb


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