KÖLN (dpa-AFX) - Der Spezialchemiekonzern Covestro (Covestro Aktie)
Im vergangenen Jahr hatte Covestro von einer hohen Kunststoff-Nachfrage und gestiegenen Gewinnmargen profitiert: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) schnellte um mehr als 70 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro nach oben, wie das Unternehmen am Dienstag in Köln mitteilte. Ungefähr auf diesem Niveau wird das Ebitda nun auch für das Jahr 2018 erwartet. Beides ist mehr, als Analysten bisher im Mittel erwartet hatten. Denn viele Experten gehen davon aus, dass ein Teil des Rückenwindes für Covestro durch Produktionsengpässe der Konkurrenz im Jahresverlauf nachlassen dürfte.
Der Konzern habe abermals starke Resultate sowie einen überraschend guten Ausblick vorgelegt, schrieben die Experten der britischen Barclays-Bank in einer ersten Reaktion. Die durchschnittlichen Gewinnerwartungen des Marktes für 2018 dürften ihrer Meinung nach damit steigen.
Auch an der Börse wurden die Nachrichten des Konzerns positiv aufgenommen: Die im MDax
Den Umsatz steigerte der Konzern 2017 um knapp 19 Prozent auf 14,1 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente Covestro 2 Milliarden Euro - nach 795 Millionen Euro ein Jahr zuvor. "Gegenüber dem ersten Jahr als eigenständiges Unternehmen haben wir noch einmal klar zugelegt und gezeigt, dass unser Erfolg nachhaltig ist", sagte der Chef der ehemaligen Bayer (Bayer Aktie)
Die Aktionäre sollen am Gewinnsprung mit einer Dividendenerhöhung um 0,85 Euro auf 2,20 Euro je Aktie beteiligt werden. Hier hatten Analysten indes etwas mehr auf dem Zettel.
Den größten Gewinnbeitrag lieferte 2017 das Geschäft mit Stoffen für Hart- und Weichschäume etwa für die Auto- und die Bauindustrie. In der PUR-Sparte legte das Ebitda um rund 150 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zu. Im Geschäft mit Materialien für harte Kunststoffe (Polyurethane) betrug der Ergebniszuwachs rund ein Fünftel, während das kleinste Segment - das Geschäft mit Stoffen für Lacke, Beschichtungen und Kleber - unter höheren Rohstoffkosten litt. Hier ging das Ebitda um knapp zehn Prozent zurück.
Für 2018 sind die Leverkusener ausgehend von einem stabilen Wachstum wichtiger Kundenbranchen wie der Auto- und der Bauindustrie zuversichtlich. Beim Mengenwachstum im Kerngeschäft rechnet das Unternehmen mit einem Anstieg im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Zudem traut sich der Konzern nun zu, das 2017 ausgegebene Ziel, innerhalb von fünf Jahren einen kumulierten freien operativen Mittelzufluss von fünf Milliarden Euro zu generieren, bereits nach drei Jahren zu erreichen.
Um weiter von der Entwicklung der Kundenbranchen profitieren zu können, will Covestro nun mehr Geld in die Hand nehmen. Die Investitionen sollen in den kommenden Jahren deutlich steigen. Zudem schaut sich der Konzern weiter nach Übernahmezielen um. Hier liegt der Fokus aber vor allem auf kleineren, ergänzenden Akquisitionen. Auch wegen der Gewichtsersparnis durch Kunststoffe sowie der vielfältigen, anpassbaren Produkteigenschaften sieht sich Covestro als ein Profiteur der Elektromobilität sowie des energieeffizienten Bauens.
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Der Kunststoffspezialist mit weltweit rund 16 200 Mitarbeitern war vor dem Börsengang im Herbst 2015 als Bayer MaterialScience bekannt. Der Pharma- und Agrochemiekonzern Bayer hat die Beteiligung mittlerweile auf rund 14 Prozent reduziert und plant, mittelfristig komplett auszusteigen.
Experten sehen auch daher für Covestro gute Chancen, im September in die erste deutsche Börsenliga aufzusteigen. Der designierte Nachfolger des noch bis Ende September amtierenden Konzernchefs Thomas, Markus Steilemann, würde dann einen Dax-Konzern übernehmen. Aktuell verantwortet er als Chief Commercial Officer (CCO) die Bereiche Innovation, Marketing und Vertrieb./mis/tav/jha/
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