Anlagen der Petrochemie (Symbolbild).
Donnerstag, 10.11.2016 09:56 von | Aufrufe: 396

ROUNDUP: Bilfinger nur wegen Verkaufserlösen mit Gewinn - Prognose bestätigt

Anlagen der Petrochemie (Symbolbild). pixabay.com

MANNHEIM (dpa-AFX) - Dem kriselnden Industriedienstleister Bilfinger hat der Verkauf der Bau- und Gebäudedienste einen hohen Gewinn beschert. Im eigentlichen Geschäft belasteten die Zurückhaltung in der Öl- und Gasindustrie, ein schwaches Kraftwerksgeschäft sowie Umbaukosten aber weiterhin. Umsatz und Auftragsbestand sackten kräftig ab. Wegen geringerer Kosten verbesserte sich aber das operative Ergebnis. An den Zielen für das laufende Jahr hält der erst seit Anfang Juli amtierende neue Konzernchef Tom Blades fest. Bilfinger-Aktien waren im frühen Handel mit einem Kursaufschlag von mehr als zwei Prozent gefragt.

Nach dem Umbau der Führungsspitze und der strategischen Neuausrichtung zeigen sich in den Kennzahlen der Mannheimer laut Experten erste positive Signale. Mit dem milliardenschweren Verkauf der profitablen Bau- und Gebäudedienste an den schwedischen Finanzinvestor EQT und der Rück-Integration der zuvor zum Verkauf gestellten Kraftwerksdienste hatte der MDax-Konzern zuletzt wichtige Weichen gestellt. Blades will das Kraftwerksgeschäft nun selbst sanieren oder in Teilen verkaufen. Nähere Details will er nun Mitte Februar bekanntgeben.

Unter dem Strich sorgte der Verkauf der Immobiliendienstleistungen im dritten Quartal für einen Gewinn von 457 Millionen Euro, nach einem Verlust von 76 Millionen ein Jahr zuvor. Die Leistung sank von Juli bis September um ein Fünftel auf 1,02 Milliarden Euro. Auftragsbestand und Auftragseingang, die auf die künftige Entwicklung schließen lassen, sackten um 19 beziehungsweise 5 Prozent ab. Das Industriegeschäft verbuchte im dritten Quartal aber einen leichten Zuwachs. Nach dem Verkauf der profitablen Bau- und Gebäudedienstleistungen ist Bilfinger deutlich geschrumpft.

Die Zurückhaltung der Stromkonzerne nach der Energiewende in Deutschland, gekappte Investitionen in der Öl- und Gasindustrie im Zuge des Ölpreisverfalls sowie hausgemachte Probleme hatten den Konzern in die Bredouille gebracht. 2015 erlitt Bilfinger wegen hoher Abschreibungen einen Rekordverlust von fast einer halben Milliarde Euro. Im Industriegeschäft griffen die Sparmaßnahmen; auch das Kraftwerksgeschäft habe sich weiter verbessert, hieß es nun. Doch die Marktsituation im Öl- und Gassektor sei insgesamt angespannt. Kunden halten sich mit Investitionen zurück. Bilfinger ist in Europa stark und damit von der konjunkturellen Entwicklung hier besonders abhängig.

Den Ausblick für das laufende Jahr bestätigte Blades. Weil die Nachfrage im Industriegeschäft im Zuge des Ölpreisverfalls schwächelt, dürfte die Leistung im Gesamtkonzern im Vergleich zum Vorjahr "deutlich" auf rund 4,1 Milliarden Euro sinken. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) soll sich aber "deutlich" verbessern. 2015 hatte der Konzern bei einer Leistung von 5 Milliarden Euro einen operativen Verlust (Ebita) von 23 Millionen verbucht. Nach neun Monaten stand bei dieser Kennzahl nun ein operativer Gewinn von 8 Millionen nach einem Verlust von 45 Millionen ein Jahr zuvor.

Der Bilfinger-Chef muss nach dem Rekordverlust 2015 und dem Wegfall der Dividende bei Anlegern das Vertrauen mühsam wiederherstellen. Der Chefsessel war in den vergangenen zwei Jahren ein Schleudersitz. Nach mehreren Gewinnwarnungen musste zunächst Hessens ehemaliger Ministerpräsident Roland Koch seinen Hut nehmen. Auf ihn folgte Interimschef Herbert Bodner. Der Norweger Per Utnegaard blieb danach nicht einmal ein Jahr. Nach ihm war der Ex-Finanzchef Axel Salzmann übergangsweise am Ruder./jha/nmu/stb


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