Bayer HealthCare US-Hauptsitz in Whippany, New Jersey
Donnerstag, 27.07.2017 09:10 von | Aufrufe: 876

ROUNDUP: Bayer senkt vor Monsanto-Kauf Prognose - Agrochemiegeschäft schwächelt

Bayer HealthCare US-Hauptsitz in Whippany, New Jersey ©iStock

LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Bayer (Bayer Aktie) hat vor der geplanten Rekordübernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto die Prognosen für 2017 gesenkt. Gründe sind ein schwaches Agrochemiegeschäft in Brasilien und ein schwächelndes Geschäft mit rezeptfreien Mitteln insbesondere in den USA. Dank starker Geschäfte der Kunststofftochter Covestro (Covestro Aktie) legte der Umsatz im zweiten Quartal zwar leicht um drei Prozent auf 12,19 Milliarden Euro zu, wie der Dax -Konzern am Donnerstag mitteilte. Deutlicher sind die Spuren der vollen Lager in Brasilien beim Gewinn. Unter dem Strich blieben 1,2 Milliarden Euro hängen - 11,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Ende Juni hatte Bayer die Prognosesenkung bereits angekündigt. Kurz nach Börsenöffnung standen die Aktien mit Abschlägen von mehr als einem Prozent im Minus.

"Bei CropScience mussten wir im Zusammenhang mit hohen Warenbeständen in Brasilien, dem zweitgrößten Agrarmarkt der Welt, deutliche Umsatz- und Ergebniseinbußen hinnehmen", sagte Bayer-Chef Werner Baumann. Rund lief hingegen das Pharmageschäft dank neuerer Mittel und das verhältnismäßig kleine Geschäft mit Tierarzneien. Insgesamt trat der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sonderposten im zweiten Quartal mit 3,056 Milliarden Euro praktisch auf der Stelle.

DEUTLICHE ABSTRICHE BEI PROGNOSEN

Bei den Prognosen für das laufende Jahr musste Baumann deutliche Abstriche machen. So dürfte der Umsatz inklusive der 2015 an die Börse gebrachten Kunststofftochter Covestro nun auf mehr als 49 Milliarden Euro klettern. Das entspreche einem um Währungseinflüsse und Zu- und Verkäufe bereinigten Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Zuvor hatte Baumann eine Steigerung im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich auf etwa 51 Milliarden Euro angepeilt.

Der operative Gewinn (Ebitda vor Sonderposten) dürfte nun nur noch im oberen einstelligen Prozentbereich zulegen. Nach der jüngsten Erhöhung hatte Baumann eine Steigerung im unteren Zehner-Prozentbereich angepeilt. Das bereinigte Ergebnis je Aktie dürfte sich nun im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich erhöhen. Zuletzt wurde ein Wachstum im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich erwartet. Im Geschäft mit rezeptfreien Mitteln erwartet Bayer nun ein schwaches zweites Halbjahr. Baumann kappte die Prognose für dieses Geschäft im laufenden Jahr. Auch die Erwartungen für das Agrochemiegeschäft wurden zusammengestrichen.

PHARMAGESCHÄFT LÄUFT RUND

Rund läuft es unterdessen weiter im Pharmageschäft. "Bei Pharmaceuticals profitierten wir erneut von der starken Entwicklung unserer Hauptwachstumsprodukte", sagte Baumann. Hier sei die Entwicklung sehr erfreulich. Der Blutverdünner Xarelto, das Augenmittel Eylea, die Krebsmittel Xofigo und Stivarga sowie das Lungenhochdruckmittel Adempas sorgten für einen Schub. Ihr Umsatz kletterte auf 1,555 (Vorjahr: 1,332) Milliarden Euro. Für 2017 peilt Bayer für diese Mittel weiterhin mehr als 6 Milliarden Euro Umsatz an.

Die Verschuldung des Gesamtkonzerns will Baumann nun bis Ende 2017 ohne Sondermaßnahmen auf etwa 7 Milliarden Euro drücken. Bisher waren etwa 8 Milliarden Euro angepeilt worden. Bayer hatte seinen Anteil an Covestro zuletzt durch Aktienverkäufe deutlich auf 41 Prozent reduziert. Mittelfristig will Bayer ganz aussteigen.

MONSANTO-REKORDÜBERNAHME AUF KURS


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Bei der Rekordübernahme von Monsanto sieht sich Baumann trotz des Dämpfers in Brasilien weiterhin auf Kurs. "Wir machen Fortschritte in der Diskussion mit den Regulierungsbehörden und liegen im Zeitplan", betonte er. Bayer hatte Ende Juni bei der EU-Wettbewerbsbehörde einen Zulassungsantrag gestellt und damit einen weiteren wichtigen Schritt bei der Transaktion erreicht.

Der 66 Milliarden US-Dollar schwere Mega-Deal würde Bayer mit einem Schlag zur weltweiten Nummer eins bei Saatgut und Pflanzenschutzmitteln machen. Es ist der größte Zukauf eines Konzerns aus Deutschland. Die Behörden rund um den Globus müssen aber noch zustimmen. Nach früheren Angaben soll der Deal bis Ende 2017 abgeschlossen werden./jha/nas/fbr

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