FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz eines höheren Euro-Kurses sowie enttäuschender US-Konjunkturdaten und geldpolitischer Maßnahmen in Japan hat der deutsche Aktienmarkt am Freitag im Plus geschlossen. Zudem verzeichnete er eine positive Wochenbilanz und einen ausgezeichneten Monatsabschluss.
Der Dax endete 0,61 Prozent höher bei 10 337,50 Punkten. Auf Wochensicht ergab sich ein Gewinn von knapp 2 Prozent. Den Monat Juli beendete der deutsche Leitindex mit einem Plus von 6,8 Prozent. Das war der höchste Monatsschluss sei Oktober 2015, als der Dax um mehr als 12 Prozent nach oben geschnellt war. Dies ist umso bemerkenswerter, als der Juli gemeinhin als Sommerflautenmonat gilt.
Der MDax als Index der mittelgroßen deutschen Unternehmen rückte am Freitag um 0,36 Prozent auf 21 164,44 Punkte vor. Der Technologiewerte-Index TecDax gewann 0,83 Prozent auf 1717,37 Punkte.
ENTTÄUSCHENDES US-WIRTSCHAFTSWACHSTUM IM QUARTAL
Die US-Wirtschaft war im zweiten Quartal deutlich weniger gewachsen als prognostiziert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war auf das Jahr hochgerechnet um 1,2 Prozent gestiegen, während Bankvolkswirte mit einer Zunahme um 2,5 Prozent gerechnet hatten. Die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed nur sehr zögerlich mit Zinserhöhungen fortschreitet, werde mit diesen BIP-Zahlen untermauert, kommentierten die Ökonomen der Helaba.
Eine weitere Enttäuschung am Freitag war die Entscheidung der japanischen Notenbank, die Geldpolitik nicht wie erwartet, stärker zu lockern. Die Bank of Japan beschloss lediglich, dass die Käufe von börsengehandelten Fonds (ETFs) auf jährlich sechs Billionen Yen (52 Mrd Euro) verdoppelt werden.
HEIDELBERGCEMENT (Heidelberg Cement Aktie) BLEIBT OPTIMISTISCH
Unter den Einzelwerten im Dax standen zum Wochenausklang die Aktien von HeidelbergCement mit Geschäftszahlen im Fokus. Der Baustoffkonzern zeigte sich nach einem Gewinnplus im zweiten Quartal weiterhin optimistisch für 2016. Die Papiere gewannen als zweitbester Wert im Leitindex gut 3 Prozent dazu.
Gute Quartalszahlen, eine positivere Sicht auf den Jahresumsatz und ein aufgestocktes Aktienrückkaufprogramm hielten die Qiagen-Anleger bei Laune. Die Anteile stiegen als bester TecDax-Wert um mehr als 12 Prozent auf 23,475 Euro und kosteten damit soviel wie zuletzt im Januar.
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AIXTRON VON ÜBERNAHME-OFFERTE BEFLÜGELT
Ein vom chinesischen Investor Fujian Grand Chip Investment (CGI) vorgelegtes Übernahmeangebot für Aixtron beförderte die Papiere des Ausrüsters der LED-Industrie um 4,82 Prozent auf 5,614 Euro nach oben. Die Chinesen hatten bereits im Mai die Offerte angekündigt und wollen nun 6 Euro je Aixtron-Aktie in bar auf den Tisch legen.
Die Papiere des Bausoftware-Spezialisten Nemetschek (Nemetschek Aktie) verloren 1,64 Prozent, nachdem sie im frühen Handel nach der Vorlage von Geschäftszahlen noch moderate Kursgewinne verbucht hatten.
ENTSPANNUNG VOR DEN STRESSTEST-ERGEBNISSEN
Am späten Abend kommen schließlich noch die Ergebnisse des jüngsten Stresstests für die europäischen Banken. Besonders im Blick stehen die italienischen Kredithäuser mit ihrem Berg an faulen Krediten, bei denen Kunden Probleme mit der Rückzahlung haben.
Davon ließen sich die Marktteilnehmer jedoch nicht ängstigen: Der entsprechende Stoxx-600-Branchenindex legte um 2,15 Prozent zu und stand damit an der Spitze der Sektorwertung. Im Dax waren die Papiere der Commerzbank (Commerzbank Aktie) mit plus 3,55 Prozent der Top-Wert. Die Aktien der Deutschen Bank legten um ein knappes Prozent zu.
EUROKURS AUF HÖCHSTEM STAND SEIT BREXIT-VOTUM IM JUNI
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss mit einem Plus von 0,83 Prozent bei 2990,76 Punkten. Der Pariser Leitindex CAC 40 verbuchte einen Gewinn von knapp einem halben Prozent. Der Londoner FTSE-100-Index endete ebenso praktisch unverändert wie der Dow-Jones-Leitindex in New York zum Handelsschluss in Europa notierte.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,23 Prozent am Vortag auf minus 0,22 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,09 Prozent auf 144,05 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,04 Prozent auf 167,44 Punkte. Der Eurokurs zog nach den BIP-Zahlen aus den USA bis auf 1,1197 US-Dollar an und notierte zuletzt bei 1,1169 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1113 (Donnerstag: 1,1090) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8999 (0,9017) Euro./edh/he
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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