HERZOGENRATH (dpa-AFX) - Der angeschlagene Spezialmaschinenbauer Aixtron
In den ersten drei Monaten des Jahres stieg der Umsatz um 150 Prozent auf 53,6 Millionen Euro gestiegen, wie das seit kurzem wieder im TecDax
Wegen Abschreibungen auf Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten blieb das Unternehmen, dessen Übernahme durch ein chinesisches Unternehmen am Widerstand der US-Behörden gescheitert war, allerdings tief in den roten Zahlen. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel ein Minus von 12,7 Millionen Euro und damit nur zwei Millionen weniger als das Jahr davor an. Bereinigt um die Abschreibung habe der Ebit-Verlust 6,1 Millionen Euro betragen. Unter dem Strich stand ein Verlust 13,5 Millionen Euro - dies waren 13 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Vorstandschef Kim Schindelhauer, der bis Ende Februar Aufsichtsratschef war und das Unternehmen seit Anfang März operativ leitet, bestätigte zudem die Prognose seines Vorgängers Martin Goetzeler. Demnach sollen Auftragseingang und Umsatz in diesem Jahr jeweils zwischen 180 und 210 Millionen Euro liegen. 2016 war der Umsatz um ein Prozent auf 196,5 Millionen Euro gesunken. Der Auftragseingang war um 35 Prozent auf 225 Millionen Euro gestiegen. Einige Experten wie der Baader-Bank-Analyst Günther Hollfelder hatten die 2017er-Ziele als konservativ eingestuft.
Für das Ergebnis hat Aixtron bisher keine exakte Prognose abgegeben. Im Februar hatte es geheißen, da noch nicht klar sei, welchen Weg Aixtron bei den Forschungspartnerschaften einschlagen werde, sei eine exakte Prognose für das operative Ergebnis und Überschuss derzeit nicht möglich. Es sei aber derzeit davon auszugehen, dass die Kennziffern schlechter ausfielen als im vergangenen Jahr. Sobald sich die Pläne zur Kostensenkung bei Forschung und Entwicklung konkretisieren, will der Vorstand eine präzisere Prognose abgeben.
Schindelhauer erklärte bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal nun dazu lediglich, dass die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) stärker fokussiert werden sollen. Dazu soll das Portfolio für Zukunftstechnologien in klar definierte eigenständige Einheiten überführt werden. Diese sollen dann mit entsprechenden Technologiepartnern finanziert werden, so Schindelhauer. Dabei hat es sich Aixtron zum Ziel gesetzt, im kommenden Jahr wieder einen Gewinn vor Zinsen und Steuern zu erzielen.
Die Aixtron-Aktie ist seit März wieder im TecDax gelistet, nachdem sie im vergangenen Jahr wegen des stark gesunkenen Streubesitzes aus diesem gefallen war. Da der Übernahmeversuch durch das chinesische Unternehmen Grand Chip Investment gescheitert war und der Streubesitz wieder nahezu bei 100 Prozent liegt, kehrte Aixtron zurück. An der Börse zahlte sich zuletzt die Hoffnung auf wieder bessere Zeiten positiv aus. Nachdem das Papier in den vergangenen Jahren deutlich an Wert verloren hatte, zog es seit Ende 2016 um fast 30 Prozent an./zb/nas/stb
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