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WOLFSBURG/HANNOVER (dpa-AFX) - US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium produzieren aus der Sicht von Wirtschaft und Politik in Niedersachsen auf beiden Seiten des Atlantiks nur Verlierer. Der VW
Die von den USA auf Einfuhren von Stahl und Aluminium aus der EU verhängten Strafzölle sind seit Freitag in Kraft. Auf Importe werden 25 Prozent bei Stahl und 10 Prozent bei Aluminium fällig. Beide Rohstoffe sind auch für Autobauer wichtig. Beobachter fürchten, dass US-Präsident Donald Trump nach einem Zurückschlagen der EU auch Autoimporte mit höheren Zöllen belegen könnte. Dies dürfte auch deutsche Autohersteller, für die die USA ein wichtiger Markt sind, empfindlich treffen.
Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Niedersachsenmetall, sagte: "Heute betrifft es Stahl und Aluminium, morgen können es Autos sein: Gerade die Unberechenbarkeit, mit der Donald Trump diesen protektionistischen Unfug in Gang gesetzt hat, bereitet uns große Sorgen."
Der Chef des Stahlkonzerns Salzgitter, Jörg Fuhrmann, reagierte dagegen gelassen. "Die direkten Auswirkungen auf die Salzgitter AG
Der Salzgitter-Chef sagte auch: "Wir wiederholen unsere Forderung an die EU-Kommission, kurzfristig geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die EU-Stahlindustrie vor umgelenkten Stahlmengen zu schützen."
Auch Müller von den Unternehmerverbänden sagte, die EU müsse "zusammenrücken und zeigen, dass sie eine Gemeinschaft ist und auch so agiert. Es ist die Zeit, genau zu beobachten, welche Konsequenzen die US-Zölle haben, um entsprechende Gegenmaßnahmen treffen zu können".
Schmidt sagte, den Amerikanern müsse bewusst sein, dass sie mit ihrer Politik nicht eine Tonne Stahl mehr verkaufen würden. "Sie müssen aber in Kauf nehmen, dass sich alles, was in den USA angeboten wird, drastisch verteuert." Die Absurdität zeige sich auch darin, dass auf 100 000 amerikanische Stahlarbeiter 6,5 Millionen Beschäftigte in der stahlverarbeitenden Industrie kommen. "Für diese Unternehmen werden sich die Materialpreise nun drastisch verteuern." Denn sie seien weiterhin auf Qualitätsstähle aus dem Ausland angewiesen.
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Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann mahnte ebenfalls, über alternative Lösungen zu reden. "Anstelle Zollschranken zu errichten, wäre der Abbau von Zöllen für die amerikanische und die europäische Wirtschaft der bessere Weg, weil sie den Austausch fördern und den Wohlstand steigern", sagte der CDU-Politiker.
Nur ein kleiner Teil der niedersächsischen Stahlproduktion wird in die USA exportiert. Die direkten Auswirkungen der Strafzölle "schätzen wir als eher gering ein", sagte Tilman Brunner, Sprecher der Abteilung International der IHK Niedersachsen. Niedersächsische Ausfuhren an Blechen aus Eisen oder Stahl in die USA erreichten demnach im vergangenen Jahr nur ein Volumen von rund 23,2 Millionen Euro, bei Eisen-, Blech- und Metallwaren waren es knapp 63 Millionen Euro. Allerdings: 18,4 Prozent der niedersächsischen Exporte in die USA entfielen 2017 auf Autos und Wohnmobile - gut eine Milliarde Euro.
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