Die Tragfläche eines Flugzeugs bei Sonnenuntergang (Symbolbild).
Mittwoch, 30.11.2016 05:55 von | Aufrufe: 761

ROUNDUP 2: Pilotenstreiks bei der Lufthansa gehen weiter

Die Tragfläche eines Flugzeugs bei Sonnenuntergang (Symbolbild). pixabay.com

FRANKFURT/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Pilotenstreiks bei der Lufthansa (Lufthansa Aktie) gehen am Mittwoch weiter. Nach Angaben der Airline sind für diesen Tag 890 Verbindungen mit 98 000 Passagieren gestrichen. Flüge der Töchter Eurowings und Germanwings sowie der Konzerngesellschaften AUA, Swiss, Brussels und Air Dolomiti sind erneut nicht betroffen. Die Fluggesellschaft hatte am Montagabend ihren Versuch aufgegeben, die Ausstände noch vor Gericht stoppen zu wollen.

Ob es bald zu weiteren Arbeitsniederlegungen kommt, blieb zunächst offen. Weitere Streiks sind nach Angaben des VC-Sprechers Jörg Handwerg jederzeit mit einem Vorlauf von 24 Stunden möglich.

'BILD': DEUTLICH WENIGER BUCHUNGEN

Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung (Mittwoch) macht sich bei der Lufthansa bereits ein Buchungsrückgang bemerkbar. Unter Berufung auf Unternehmenskreise und Kreise der Vereinigung Cockpit (VC) berichtet die "Bild"-Zeitung (Mittwoch) über Rückmeldungen aus dem Lufthansa-Management, wonach die Buchungsrückgänge "deutlich spürbar sind".

Nach Angaben des Blattes liegen die Kosten des Piloten-Streiks für die Lufthansa mittlerweile bei rund 15 Millionen Euro pro Tag. Der vergangenen Woche begonnene Ausstand habe damit schon Kosten von rund 75 Millionen Euro verursacht.

STREIT INNERHALB DER BELEGSCHAFT SPITZT SICH ZU

In dem zugespitzten Arbeitskampf kommt es nun auch zu einem öffentlichen Kräftemessen zwischen den streikenden Piloten und Teilen der übrigen Belegschaft. Für diesen Mittwoch haben sowohl die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) als auch der Betriebsrat des Frankfurter Bodenpersonals zu entgegengesetzten Demonstrationen vor der Lufthansa-Unternehmenszentrale aufgerufen.

Der Boden-Betriebsrat Frankfurt fordert in seinem Aufruf ein schnelles Ende des "zerstörerischen Streits" und verlangt von der VC, in eine Schlichtung einzuwilligen. Die Durchsetzung von Partikularinteressen gehe auf Kosten aller anderen Kollegen. "Vielmehr muss es darum gehen, den notwendigen Konzernumbau im Sinne aller Lufthanseaten konstruktiv und in die Zukunft gerichtet zu begleiten. Tarifforderungen müssen sich den realen Marktbedingungen stellen", heißt es in dem nicht namentlich unterzeichneten Aufruf.

BODEN-BETRIEBSRAT: ES HERRSCHT GROSSE ANGST


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Der Streik der Piloten wird von Teilen der Lufthansa-Belegschaft als zunehmende Bedrohung für das Unternehmen wahrgenommen. "Was immer die Piloten herausholen, muss am Ende des Tages an anderen Stellen im Unternehmen gegenfinanziert werden", sagte das Mitglied des Lufthansa-Betriebsrates Frankfurt Boden, Ruediger Fell, der Deutschen Presse-Agentur.

"Es herrscht große Angst um die Unternehmenszukunft am Boden, bei der Technik und der Cargo", sagte das Betriebsratsmitglied, das sich der nicht-gewerkschaftlichen "Vereinigung Boden" zugehörig fühlt. Die Piloten nähmen mit ihren fortgesetzten Streiks die Lufthansa- Mitarbeiter ebenso in Geiselhaft wie die Passagiere. Bei Lufthansa gebe es eine schweigende Mehrheit, die von den Streiks die Nase voll hätten.

KABINENGEWERKSCHAFT UFO VERURTEILT ANTI-PILOTEN-DEMO

Die Kabinengewerkschaft Ufo distanzierte sich ausdrücklich von der Demonstration gegen die Piloten. Der Aufruf sei ein "bitteres Armutszeugnis" für das Gremium, erklärte Ufo-Tarifvorstand Nicoley Baublies. Verdi distanzierte sich ebenfalls. "Wir halten die Demonstration für falsch und haben unsere Mitglieder aufgefordert, daran nicht teilzunehmen", sagte Bundesvorstandsmitglied Christine Behle der Deutschen Presse-Agentur. Die Verdi-Vertreter im Betriebsrat hätten sich ausdrücklich gegen die Aktion gewendet.

Lufthansa und Cockpit streiten im Moment um die Gehälter von rund 5400 Piloten der Lufthansa, Lufthansa Cargo und der Tochter Germanwings. Die VC verlangt für einen Zeitraum von fünf Jahren Tariferhöhungen von zusammen 22 Prozent bis April 2017. Lufthansa hatte für einen noch längeren Zeitraum 2,5 Prozent angeboten. Bei der Lösung weiterer offener Tariffragen lautete die Offerte 4,4 Prozent plus einer Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern. VC hatte am Sonntagabend nach ergebnislosen Gesprächen mit Lufthansa abermals zu Streiks aufgerufen./ceb/als/kf/DP/zb

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