(neu: mehr Details und Hintergrund, Aktienkurs)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach zwei mageren Jahren macht die Commerzbank (Commerzbank Aktie)
Die Papiere des Frankfurter Bankhauses zogen im morgendlichen Handel um fast 5 Prozent an, bevor sich die Kursgewinne wieder zum Teil verflüchtigten. Zuletzt rückten die Papiere gegen den schwachen Markt um 0,92 Prozent auf 12,87 Euro vor. Analystin Giulia Aurora Miotto von Morgan Stanley sprach in einer ersten Einschätzung von "starken" Resultaten.
Doch auch mehr als zehn Jahre nach Ausbruch der Krise dümpeln die Gewinne vor sich hin: Unter dem Strich verdiente die Commerzbank noch 156 Millionen Euro - nach 279 Millionen Euro im Jahr 2016 und 1,1 Milliarden Euro im Jahr 2015. In den schwarzen Zahlen landete das Institut 2017 dabei dank des Verkaufs von Tafelsilber: Unter anderem hatte sich die Bank von ihrem markanten Hochhaus in der Frankfurter Innenstadt getrennt und ist nun Mieter in dem Turm.
Negativ bemerkbar machten sich die Kosten für den Abbau Tausender Stellen. Bis 2020 will die Bank die Zahl der Vollzeitstellen um netto 7300 auf 36 000 verringern. Gut 800 Millionen Euro Aufwand für den Umbau wurden bereits komplett im ersten Halbjahr 2017 verbucht.
Operativ sei das Jahr trotz des laufenden Umbaus "ordentlich" gelaufen, bilanzierte Zielke. "Wir haben die Digitalisierung der Bank vorangetrieben und sind kräftig gewachsen." Der seit Mai 2016 amtierende Konzernchef betonte zugleich, die Bank sei noch nicht am Ziel: "Auf dem Weg zur angestrebten Profitabilität liegen noch einige Aufgaben vor uns."
Während die ausländische Konkurrenz die Finanzkrise 2007/2008 längst abgeschüttelt hat und wieder Milliarden verdient hinken Deutschlands Großbanken seit Jahren hinterher. So verkündete die HVB-Mutter Unicredit
Kleines Trostpflaster für die Commerzbank: Der Rivale Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie)
Die Commerzbank hält mit einer Offensive bei Privatkunden dagegen. Bis zum Jahr 2020 will sie zwei Millionen neue Kunden anlocken, im laufenden Jahr soll die Marke von einer Million Netto-Neukunden geknackt werden. Seit Verkündung der Strategie im Herbst 2016 wuchs die Kundenzahl nach Angaben der Bank um 639 000, eine gute halbe Million davon kam im vergangenen Jahr dazu.
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Von mehr Kunden verspricht sich das Institut auf lange Sicht mehr Gewinn. Der Haken dabei: Erst nach eineinhalb Jahren, so die Rechnung der Commerzbank, wirft ein neuer Kunde unter dem Strich Geld ab. Davor kostet er. Deshalb sind bei den Erträgen - den gesamten Einnahmen der Bank - bislang keine großen Sprünge zu sehen. Zu den Kritikpunkten der Analysten zählten denn auch die hohen Kosten der Bank.
Ihre Baustelle Schiffskredite hat die Commerzbank indes weitgehend abgehakt. Wegen rückläufiger Frachtraten konnten viele Reedereien ihre Kredite nicht mehr bedienen. Zwischenzeitlich hat die Bank das Portfolio an problematischen Schiffskrediten deutlich zurückgefahren: von 4,8 Milliarden Euro auf jetzt 2,6 Milliarden Euro. "Wir denken, dass wir das Tempo noch einmal erhöhen und unsere Schiffsfinanzierungen vor dem ursprünglichen Ziel 2020 nahezu vollständig abbauen können", sagte Finanzvorstand Stephan Engels./ben/das/DP/jha
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