Die Gemüseabteilung eines Supermarktes. (Symbolfoto)
Mittwoch, 13.12.2017 14:03 von | Aufrufe: 804

ROUNDUP 2: Metro will Deutschland-Geschäft aufmöbeln

Die Gemüseabteilung eines Supermarktes. (Symbolfoto) pixabay.com

(neu: Aussagen aus der Pressekonferenz, Aktienkurs, mehr Details)

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Lebensmittelhändler Metro will sein vernachlässigtes Deutschlandgeschäft aufmöbeln. "Die Internationalisierung der Metro hat dazu geführt, dass wir in der Heimat etwas weniger gemacht haben, als wir hätten tun sollen. Das wird sich ändern", sagte Metro-Chef Olaf Koch am Mittwoch bei der Präsentation der Geschäftszahlen für 2016/17 in Düsseldorf. Gleichzeitig kündigte er Ziele für das laufende Geschäftsjahr an, die den Geschmack vieler Analysten trafen. Die im MDax notierte Aktie legte zu und gewann am Mittag ein gutes Prozent auf 17,69 Euro.

Der Hintergrund für die Deutschland-Offensive: Während das Auslandsgeschäft wächst, kämpft der Düsseldorfer Konzern im Großhandel in Deutschland und bei der Supermarktkette Real seit Jahren mit Umsatzrückgängen. Allein im vergangenen Geschäftsjahr schrumpften die Umsätze in den deutschen Metro-Großmärkten flächenbereinigt um 2,6 Prozent. Bei Real sanken die Umsätze flächenbereinigt um 1,0 Prozent, unter Berücksichtigung von Filialschließungen sogar um 3,1 Prozent.

Impulse für das Großhandelsgeschäft erwartet der Manager nicht zuletzt vom Gastronomie-Boom. Der Außer-Haus-Konsum werde in den nächsten Jahren spürbar zunehmen, ist sich Koch sicher.

Durch den Ausbau des Belieferungsgeschäfts und Digital-Angebote für Restaurantbesitzer vom kostenlosen Online-Auftritt bis zum Reservierungsservice will die Metro die Gastronomen künftig enger an sich binden und so zusätzliche Umsätze generieren.

Auch bei der Supermarkt-Kette Real will Koch nachbessern. Vorbild soll die "Markthalle Krefeld" sein, wo das Unternehmen mit großem Aufwand Lebensmittel- und Gastronomieangebote unter einem Dach vereint. Bereits im nächsten Jahr soll eine weitere Markthalle in Braunschweig folgen. Auch andere Real-Märkte sollen zumindest teilweise an das neue Modell angepasst werden. Das Unternehmen habe zeitweise zurecht in der Kritik gestanden, sich an der Zeit vorbei zu entwickeln. Das habe sich geändert, meinte Koch.

Ein Beispiel dafür sei auch der Online-Marktplatz real.de. Nicht zuletzt durch die Integration des Übernommenen Marktplatzes Hitmeister sei der Online-Umsatz um über 50 Prozent auf 105 Millionen Euro gewachsen. Auch im aktuellen Weihnachtsgeschäft laufe es gut. Dennoch ist das Online-Geschäft bei Real mit einem Anteil von 1,4 Prozent am Gesamtumsatz nach wie vor ein zartes Pflänzchen.

Deutlich besser liefen die Geschäfte der Metro im Ausland. Insgesamt stieg der Umsatz des Handelsriesen dadurch weltweit um 1,6 Prozent auf 37,1 Milliarden Euro. Der auf die Metro-Anteilseigner entfallende Gewinn lag mit 325 Millionen Euro um mehr als ein Drittel unter dem Vorjahr. Allerdings war das Vorjahresergebnis durch die Millioneneinnahmen aus dem Verkauf des Vietnam-Geschäftes aufgebläht.

Im laufenden Jahr 2017/18 soll der währungsbereinigte Umsatz mindestens so stark steigen wie im Vorjahr. Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erwartet Metro einen Zuwachs von rund zehn Prozent gegenüber den rund 1,4 Milliarden Euro des Vorjahres. Das Ergebnis je Aktie soll sogar um 30 Prozent zulegen, nach 0,89 Euro im Vorjahr.


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Es ist das erste Mal, dass die Metro in ihrer neuen Gestalt Jahreszahlen zum Geschäft vorlegte. Der Konzern hatte sich im Sommer aufgespalten. Die heutige Metro umfasst nur noch das Lebensmittelgeschäft mit den Großmärkten und Real. Die früher zum Metro-Reich gehörenden Elektronikketten Media Markt und Saturn sind in der ebenfalls börsennotierten Gesellschaft Ceconomy aufgegangen.

Ganz reibungslos verlief der Start in die neue Selbstständigkeit allerdings nicht. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft Düsseldorf wegen des Verdachts der Marktmanipulation und des Insiderhandels. Koch wies die Vorwürfe am Mittwoch erneut zurück. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir uns nichts haben zuschulden kommen lassen", sagte er./she/rea/jha/

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