Der Einsatz von Zement auf dem Bau (Symbolbild).
Dienstag, 20.02.2018 12:15 von | Aufrufe: 1320

HeidelbergCement verdient dank Europa und Nordamerika deutlich mehr

Der Einsatz von Zement auf dem Bau (Symbolbild). © pixabay.com

(Neu: Jahreszahlen, Analystenstimmen und Aktienkurs)

HEIDELBERG (dpa-AFX) - Gute Geschäfte in Nordamerika und Europa haben dem Baustoffkonzern HeidelbergCement (Heidelberg Cement Aktie) im vierten Quartal 2017 zu einem Schlussspurt verholfen. Dabei profitierte das Unternehmen im vergangenen Jahr von Preiserhöhungen, Synergien aus der Integration von Italcementi sowie dem Verkauf eines Steinbruchs in den USA. Gegenwind bekamen die Heidelberger von ungünstigen Wechselkursen. Auch bremste ein Anstieg der Energiekosten und ein anhaltender Wettbewerbsdruck etwa in Indonesien das Wachstum.

Die Titel des Zementkonzerns hatten im frühen Handel zunächst mit der Gewinnschwelle zu kämpfen, setzten sich dann aber immer deutlicher im Plus ab. Zuletzt gewannen sie etwa 2 Prozent auf 85,30 Euro und mauserten sich sogar zum besten Dax-Wert.

"Wir haben das Jahr 2017 trotz eines sehr herausfordernden Marktumfelds erfolgreich abgeschlossen und unser operatives Ergebnisziel erreicht", resümierte Unternehmenschef Bernd Scheifele bei der Vorlage vorläufiger Zahlen am Dienstag in Heidelberg. HeidelbergCement habe zahlreiche Herausforderungen bewältigen müssen. Hierzu zählten neben den höheren Energiekosten und mehr Wettbewerb in Schwellenländern auch Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit und schlechte Wetterbedingungen vor allem in den USA.

Im vierten Quartal stieg der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 16,5 Prozent auf 892 Millionen Euro, wie die im Dax notierte Gesellschaft auf Basis von vorläufigen Berechnungen mitteilte. Damit schnitt HeidelbergCement etwas besser ab, als Experten erwartet hatten. Der Umsatz legte mit 4,26 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr um knapp einen Prozent zu.

Im Gesamtjahr summierte sich das operative Ergebnis vor Abschreibungen auf knapp 3,3 Milliarden Euro und der Umsatz auf 17,27 Milliarden Euro. Das waren auf vergleichbarer Basis fünf Prozent beziehungsweise ein Prozent mehr als 2016. HeidelbergCement hatte den italienischen Konkurrenten Italcementi im dritten Quartal 2016 für rund 3,7 Milliarden Euro übernommen.

Auf den ersten Blick seien die Erwartungen beim operativen Gewinn (Ebitda) übertroffen worden, schrieb Analyst Phil Roseberg vom US-Analysehaus Bernstein Research in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Nicht klar sei dabei aber, inwieweit dies mit Sondereffekten wegen des Verkaufs eines US-Steinbruchs in Verbindung stehe. Insgesamt lasse das Ergebnis aber Gutes für 2018 erwarten. Robert Gardiner von Davy Research verwies zudem auf das nach oben geschraubte Einsparziel: "Die Synergien häufen sich weiter an." Er sprach bei HeidelbergCement von insgesamt positivem Schwung, der aber regional abweiche.

"In Anbetracht des insgesamt positiven Ausblicks für die Weltwirtschaft blicken wir zuversichtlich in die Zukunft", sagte Scheifele. Gleichzeitig warnte er vor Risiken wie etwa steigenden Energiepreisen und zunehmender Inflation. Deshalb halte der Baustoffkonzern an seinem Spar- und Effizienzkurs fest. HeidelbergCement sei alles in allem gut gerüstet, um in den kommenden Jahren weiter zu wachsen und Wert für die Aktionäre zu schaffen, so Scheifele weiter.

Aufgrund der erfolgreichen Integration von Italcementi erhöhte HeidelbergCement sein Einsparziel bis Ende 2018 auf 550 Millionen Euro. Bereits Ende 2017 übertrafen die Heidelberger mit 513 Millionen Euro die ursprünglich als Synergien angepeilten 470 Millionen Euro. Das Unternehmen will am 22. März seine vollständige Jahresbilanz für 2017 vorlegen.


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Zuversichtlich zeigte sich Scheifele vor allem für das Nordamerika-Geschäft und die Eurozone. "Wir werden auch 2018 von der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA und von der fortgesetzten Erholung in der Eurozone profitieren", sagte er. Für Nordeuropa geht das Unternehmen von einem weiterhin soliden Wachstum aus. Eine steigende Nachfrage nach Baustoffen erwarten die Heidelberger in Osteuropa unter anderem dank der EU-Infrastrukturprogramme.

Doch es gibt auch negative Punkte: Die Brexit-Unsicherheiten dürften weiter die wirtschaftliche Entwicklung in Großbritannien belasten, befürchtet HeidelbergCement. Zudem bleibe der Wettbewerbsdruck in den Schwellenländern hoch und die Lage im Osten der Ukraine wegen der Krise schwierig./mne/tav/fba

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