Die EU-Kommission geht dem Verdacht nach, Firmen hätten mit unerlaubten Methoden die Online-Kunden benachteiligt. Mehr als ein Dutzend Firmen aus verschiedenen Branchen sind im Visier. Was dahinter steckt.
Hotelbuchungen, Heimelektronik, Computerspiele: Verbraucher in Europa haben dafür womöglich jahrelang zu viel im Internet-Handel bezahlt. Die EU-Wettbewerbshüter nahmen am Donnerstag mehr als ein Dutzend großer Firmen ins Visier, die möglicherweise zu illegalen Geschäftspraktiken griffen. Ein Überblick:
Welche Probleme sehen die Wettbewerbshüter bei Online-Hotelbuchungen?Die Kartellwächter glauben, dass Abmachungen zwischen großen Reiseveranstaltern (Kuoni, Rewe, Thomas Cook, Tui) einerseits und Hotels andererseits dazu geführt haben könnten, dass Kunden nicht auf in anderen EU-Staaten geltende Online-Angebote zugreifen konnten. Dies hätte letztlich dazu geführt, dass sie teilweise höhere Preise zahlen mussten.
Nach EU-Recht dürfen Verbraucher aber nicht aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit oder des Wohnsitzes benachteiligt werden. Im EU-Binnenmarkt - auch im Online-Handel - müssen Kunden aus allen Ländern die Möglichkeit haben, auf die jeweils günstigsten Angebote in anderen EU-Staaten zuzugreifen.´
Worin besteht der Verdacht gegen die Elektronik-Firmen?Der Computer-Anbieter Asus, der Elektroriese Philips sowie die Unterhaltungselektronik-Marken Denon, Marantz und Pioneer könnten Online-Händler daran gehindert haben, die Preise für ihre Technik frei festzulegen, vermutet die Kommission. Ein solches Vorgehen sei in der heutigen Zeit besonders gravierend, weil viele Händler die Preise bei der Konkurrenz von Software überwachen lassen und ihr eigenes Angebot darauf abstimmen. Damit könne ein solches künstliches Hochhalten der Preise einen breiteren Einfluss auf den Markt gehabt haben.
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