Personaler haben einen blinden Fleck: Sie unterschätzen den Einfluss der Lebenspartner auf die Karriereschritte ihrer Mitarbeiter. Der ist deutlich gewachsen ist, hat Professorin Marion Büttgen erforscht.
WirtschaftsWoche: Frau Büttgen, Sie haben untersucht, inwieweit die Partner die Versetzung ihres Mannes oder ihrer Frau in eine andere Stadt oder ins Ausland beeinflussen. Sollten Unternehmen künftig den Partner gleich mit einladen, wenn sie ihren Mitarbeitern einen Job an einem anderen Standort anbieten?Marion Büttgen: Gute Idee, dann könnten sie zumindest versuchen, Vorbehalte im Hinblick auf den Partner und seine Bereitschaft, einen Ortswechsel mitzutragen, abzubauen. Denn Frauen schätzen die Jobalternativen ihrer Männer an einem neuen Ort beispielsweise schlechter ein, als die es selbst tun. Entweder sind Männer unrealistisch positiv oder Frauen unterschätzen die Chancen ihrer männlichen Partner woanders. Auf jeden Fall könnte das dazu führen, dass Frauen ein Jobangebot ablehnen, weil sie sich Sorgen um die Karriere ihres Partners machen.
Und Männer verhalten sich anders, wenn es um ihre eigene Versetzung und die mögliche Beeinträchtigung der Karriere ihrer Frau geht?Ja. Männer, die vor der Frage stehen, ob sie eine neue Stelle an einem anderen Ort antreten wollen oder nicht, berücksichtigen die Job-Alternativen ihrer Frauen weniger, als die es umgekehrt tun.Ihr Fazit lautet?Fest steht für beide, Männer wie Frauen: Sie nehmen heute insgesamt mehr Rücksicht auf ihre Partner, wenn sie eine Entscheidung für einen neuen Job treffen. Die Bereitschaft des Partners, mitzugehen, hat einen starken Einfluss auf die eigene Entscheidung. Und das nicht nur im Hinblick auf die Jobaussichten des Partners: heimatliche Wurzeln werden ebenfalls berücksichtigt. Auch dies gilt für Frauen stärker als für Männer, wenn sie ein Wechselangebot erhalten.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.