Original-Research: Schweizer Electronic AG (von Montega AG): Kaufen

Montag, 07.11.2016 12:02 von Equitystory - Aufrufe: 178


Original-Research: Schweizer Electronic AG - von Montega AG

Einstufung von Montega AG zu Schweizer Electronic AG

Unternehmen: Schweizer Electronic AG
ISIN: DE0005156236

Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 07.11.2016
Kursziel: 25,00
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Christopher Rodler

Einmaleffekte belasten nur kurzfristig, mittelfristige Perspektiven
vollkommen intakt - Signifikantes Upside durch Systems
Q3-Zahlen veröffentlicht: Schweizer hat am 4.11. Zahlen zum 3. Quartal
vorgelegt, die im Rahmen der Erwartungen lagen. Die wichtigsten Eckdaten
sind nachfolgender Tabelle zu entnehmen.

[Tabelle]

Der Umsatz stieg aufgrund eines sehr starken Automobilsegments und
wachsenden Asien-Geschäfts um 2,1% auf 29,1 Mio. Euro (MONe: 29,5 Mio.
Euro). Das EBITDA war allerdings mit 2,9 Mio. Euro rückläufig (Q3 2015: 3,4
Mio. Euro, MONe: 3,0 Mio. Euro). Das wachsende Handelsgeschäft und Anläufe
neuer komplexer Produkte, welche zeitweise zu höheren Fehlerkosten führten,
dürften das Ergebnis belastet haben. Maßnahmen zur Prozessoptimierung
sollen dem kurzfristig entgegenwirken.

Guidance gesenkt, kurzfristig weitere Belastungen zu erwarten: Für das
Gesamtjahr wurde die Umsatzprognose etwas reduziert. Schweizer geht nun von
einer stabilen Umsatzentwicklung aus (zuvor: Wachstum von 2%). Die Prognose
für die EBITDA-Marge (9-10%) wurde jedoch bestätigt. Die Senkung der
Umsatzprognose ist auf eine Verzögerung des Ramp-Ups der Produktion in
Vietnam und bei WUS Kunshan zurückzuführen, die kapazitätsbedingt durch das
Stammwerk in Schramberg nicht voll ausgeglichen werden kann. Der
Produktionsstart war für Q4 angekündigt, wird nun allerdings erst in Q1
2017 erwartet. Infolge der Aufgabe des Geschäftsbereichs Energy dürften
noch negative Einmaleffekte aus der Schließung zweier Gesellschaften in
Asien entstehen. Wir gehen davon aus, dass diese vollständig in 2016
verbucht werden und dementsprechend das Q4-Ergebnis belasten werden.

Mittelfristige Wachstumsperspektiven intakt: Die mittel- und langfristigen
Perspektiven des Unternehmens sind jedoch vollständig intakt. Dies zeigen
folgende Punkte.

E-Mobility-Trend treibt das Automotive-Geschäft: Schweizer sollte weiterhin
von der steigenden Nachfrage nach Fahrzeugelektronik im Bereich Automotive
profitieren. Speziell der Bereich Leistungselektronik zur Realisierung von
E-Mobility-Lösungen sollte deutlich wachsen (+20% in Q3). Aufgrund dieser
positiven Signale halten wir die attraktiven mittelfristigen
Wachstumsperspektiven nach wie vor für intakt.

Auftragsbestand auf Rekordniveau: Dies bestätigt auch der Auftragsbestand,
der in Q3 mit 177,5 Mio. Euro einen neuen Höchststand erreicht hat (Q2: 175
Mio. Euro). Die Tatsache, dass das Orderbuch besser denn je gefüllt ist,
stimmt uns zuversichtlich, dass Schweizer auch in Zukunft schneller als der
globale Elektronik- und Leiterplattenmarkt wachsen wird.

[Abbildung]

Asiatische Kooperationen entwickeln sich gut: Bei der seit 2014 bestehenden
Zusammenarbeit mit WUS (Produktion von HF-Leiterplatten für die
Automobilindustrie) gab es zuletzt Fortschritte. So wurden zwei
Kundenfreigaben erteilt. Dementsprechend wird kurzfristig mit ersten
Aufträgen gerechnet, die in 2017 umsatzwirksam werden (MONe: unterer
einstelliger Millionenbereich). Auch im Rahmen der Kooperation mit Meiko
dürften in 2017 ebenfalls erste Umsätze aus dem Werk in Vietnam erzielt
werden.

[Abbildung]

Signifikantes Upside durch neues Geschäftsfeld Systems: Der Bereich Systems
beschäftigt sich mit Embedding-Technologien (Technologien zur Integration
von aktiven und passiven Bauelementen in die Leiterplatte) und trägt dem
Trend Rechnung, dass Kunden Leiterplatten und Komponenten zu einem großen
Teil nicht mehr wie heute üblich separat voneinander einkaufen werden. Wir
sehen mittelfristig großes Potenzial für das sich im Aufbau befindliche
Geschäftsfeld und gehen von einem Marktpotenzial von bis zu 100 Mio. Euro
aus. In 2015 konnte Schweizer mit Partner und Investor Infineon die
Industrialisierungs-Roadmap fertigstellen. Ab 2020 sind erste Serienumsätze
zu erwarten.

[Abbildung]

Modell nach Unternehmensbesuch überarbeitet, Kursziel erhöht: Nach einem
Unternehmensbesuch und Treffen mit CFO Marc Bunz haben wir unser Modell
überarbeitet. Durch die Anpassungen ergibt sich ein fairer Wert von 25,00
Euro (zuvor: 24,00 Euro). In unserem Szenario haben wir folgende Annahmen
getroffen:

Der Bereich Electronics wird weiterhin etwas schneller als der globale
Elektronik- und Leiterplattenmarkt wachsen (CAGR 2016-19e: 5%).
Wesentlicher Treiber sollte das überdurchschnittliche Wachstum des
Automotive-Segments sowie der Ausbau der Kooperationen in Asien, primär mit
WUS im Bereich HF-Leiterplatten, sein.

Der Bereich Systems wird ab dem Anlauf der Serienproduktion von 2020 bis
2025 deutlich wachsen (CAGR 2020-25e: 50%). Wir gehen von einem
Marktpotenzial von bis zu 100 Mio. Euro pro Jahr aus. Davon dürften nach
unseren Schätzungen rund 50% adressierbar sein.

Insgesamt sollte es Schweizer gelingen, ein Umsatzwachstum von 4,9% (CAGR
2016-19e) und von 5,8% (CAGR 2020-23e) zu erreichen.

Für den Aufbau des Geschäftsfeldes Systems dürfte ein Investitionsprogramm
in 2017/18 im Umfang von 5-10 Mio. Euro notwendig werden.

Wir gehen davon aus, dass die Verwässerung der Marge aufgrund der
Ausweitung des Handelsgeschäfts in Asien durch Skaleneffekte kompensiert
werden kann. Der margenstärkere Bereich Systems sollte ab 2020 die
Profitabilität langfristig sogar erhöhen.

Für das Stammwerk erwarten wir aufgrund der hohen antizipierten Auslastung
ein weiterhin gutes Margenniveau. Vor allem durch die zusätzlichen
Produktionskapazitäten in China/Vietnam gehen wir von einer stärkeren
Auftragsselektion im Stammwerk aus, die zu einer Verbesserung des
Produktmix führen sollte.

Fazit: Die Guidance-Senkung und die potentiellen weiteren Belastungen
dürften das Sentiment kurzfristig beeinträchtigen. Dies könnte u.E. jedoch
eine attraktive Einstiegsgelegenheit darstellen. Der hohe Auftragsbestand
sollte unsere Umsatzerwartungen stützen und gibt bereits gute Visibilität
bis ins nächste Jahr. Mittelfristig dürfte primär die Kooperation mit WUS
ausgeweitet werden, was das Wachstum sichern und bereits ab 2017 sichtbar
werden sollte. Ab 2020 dürften dann erste Umsätze aus dem Bereich Systems
generiert werden, die nochmals für einen deutlichen Wachstumsschub sorgen
sollten. Diese erheblichen Umsatzpotenziale werden vom Markt u.E. bisher
noch nicht ausreichend antizipiert. Vor diesem Hintergrund und angesichts
der attraktiven Bewertung (2017e: EV/Umsatz 0,8x, EV/EBITDA 7,8x)
bestätigen wir die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 25,00 Euro (zuvor:
24,00 Euro).
 
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss
bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++

Über Montega:

Die Montega AG zählt zu den größten unabhängigen Research-Häusern in
Deutschland. Zum Coverage-Universum des Hamburger Unternehmens gehören eine
Vielzahl von Small- und MidCaps aus unterschiedlichsten Sektoren. Montega
unterhält umfangreiche Kontakte zu institutionellen Investoren,
Vermögensverwaltern und Family Offices mit dem Fokus 'Deutsche Nebenwerte'
und zeichnet sich durch eine aktive Pressearbeit aus. Die
Veröffentlichungen der Analysten werden regelmäßig von der Fach- und
Wirtschaftspresse zitiert. Neben der Erstellung von Research-Publikationen
gehört die Organisation von Roadshows, Fieldtrips und Sektorkonferenzen zum
Leistungsspektrum der Montega AG.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/14455.pdf

Kontakt für Rückfragen
Montega AG - Equity Research
Tel.: +49 (0)40 41111 37-80
web: www.montega.de
E-Mail: research@montega.de

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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.
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