Mittwoch, 20.01.2016 09:01 von Walter Kozubek | Aufrufe: 32

Ölaktien: Heiße Wette mit Sicherungsleine

Ölaktien: Heiße Wette mit Sicherungsleine

Der Preis für Rohöl der Sorten Brent und WTI liegt mittlerweile unter 30 US-Dollar und der STOXX Europe 600 Oil & Gas-Preisindex handelt bei 235 Punkten - auf diesem 10-Jahres-Tief befand er sich zuletzt im März des Krisenjahrs 2009. Anleger, die innerhalb der nächsten vier Jahre von einer Stabilisierung des Ölpreises und des Sektorindex ausgehen, könnten sich mit einem bereits emittierten Memory Express-Zertifikat eine doppelte Renditechance - auf die üblichen satten Express-Kupons einerseits und einen Kursgewinn durch einen günstigen Kaufpreis andererseits - sichern.

Chance auf jährlichen Express-Kupon von 4,50 Euro - Puffer von 17 Prozent

Das Memory Express-Zertifikat der HVB auf den STOXX Europe 600 Oil & Gas Preisindex (ISIN DE000HVB1U65) ist mit einer Tilgungsschwelle bei 320,72 Indexpunkten ausgestattet. Gegenüber dem aktuellen Stand von 235 Punkten müsste der Index etwa 37 Prozent zulegen, damit die Bedingung für eine vorzeitige Tilgung erfüllt ist. Das scheint zwar bis zum nächsten (29.2.2016) und auch übernächsten Bewertungstag (27.2.2017) eher unwahrscheinlich, trotzdem kassieren Anleger die jährliche Kuponzahlung von 4,50 Euro je 100 Euro Nominalwert, sofern die Barriere von 192,43 Punkten an den Bewertungstagen nicht berührt oder unterschritten wird. Gegenwärtig besteht hier also noch ein Puffer von gut 40 Indexpunkten (17 Prozent). Sollte die Barriere am Bewertungstag aber unterschritten werden, entfällt die Kuponzahlung zwar zunächst, wird vom Memory-Mechanismus aber erinnert und nachgeholt, sobald die Bedingung dafür wieder erfüllt ist (dann werden 2x 4,50 Euro ausgeschüttet).

Am finalen Bewertungstag (27.2.2020) muss der Index nicht mehr oberhalb der Tilgungsschwelle, sondern nur noch oberhalb der Barriere notieren, um den gesamten Nominalbetrag und den aktuellen und eventuell nachzuholende Kupons zu erhalten. Bei einem Zertifikatspreis von etwa 85 Euro werden in diesem Szenario also spätestens bei endfälliger Rückzahlung zu 100 Euro zusätzlich über 17 Prozent Wertzuwachs realisiert. Unterhalb der Barriere erhalten Anleger keine Kuponzahlung(en) und einen Rückzahlungsbetrag, der die tatsächliche Wertentwicklung des Index abbildet - so würde ein Indexstand von 160 Punkten zu einem Rückzahlungsbetrag von 50 Euro pro Zertifikat führen. Der Verlust entspricht in etwa dem eines Direktinvestment in den Index zu aktuellen Konditionen. 

ZertifikateReport-Fazit: Hohe Volatilität im Basiswert, Memory-Struktur und eine möglichst lange Laufzeit lassen das Herz von risikoaffinen, smarten Express-Anlegern höher schlagen: Jetzt finden sich im Sekundärmarkt interessante Preise, die - wie im Fall des HVB-Produkts - alleine durch abnehmende Volatilitäten und seitwärtstendierende Kurse tendenziell ansteigen und somit Kursgewinne ermöglichen sollten.

Autor: Thorsten Welgen


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ZertifikateReport und HebelprodukteReport
Walter Kozubek war zwischen 1989 und 2003 als Börsenhändler an der Wiener Börse als Salestrader für Optionsscheine und Zertifikate im Team des „Global Warrants-Teams“ der Citibank in Wien und als Journalist für Wirtschaftsblatt-Online tätig. Seit 2004 betreibt er die Internetportale www.zertifikatereport.de und www.hebelprodukte.de und fungiert als Herausgeber der wöchentlich erscheinenden, kostenlos zum Download angebotenen PDF-Newsletter www.zertifikatereport.de und www.hebelproduktereport.de. Der ZertifikateReport wurde erstmals im Jahr 2004, der HebelprodukteReport erstmals im Jahr 2005 veröffentlicht.
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