Obama begnadigt Chelsea Manning

Mittwoch, 18.01.2017 06:40 von Handelsblatt - Aufrufe: 102

Chelsea Manning, neben Edward Snowden wohl berühmteste „Whistleblowerin“ der Welt, kommt noch 2017 frei. Diese Entscheidung traf der scheidende US-Präsident Barack Obama. Das wiederum setzt Julian Assange unter Druck.

Für die einen ist sie eine Heldin, für die anderen eine Landesverräterin. Seit fast sieben Jahren sitzt Chelsea Manning im Gefängnis, weil sie hunderttausende geheime Dokumente des US-Militärs und des Außenministeriums an Wikileaks weitergegeben hat. Bis 2045 sollte sie in Haft bleiben, aber nun hat Barack Obama die 29-Jährige wenige Tage vor dem Ende seiner Präsidentschaft begnadigt. Manning kommt im Mai frei.

Obama schafft damit einmal mehr Tatsachen, bevor sein umstrittener Nachfolger Donald Trump ins Weiße Haus einzieht. Und er lenkt die Blicke auf Julian Assange, den Wikileaks-Gründer, der seit viereinhalb Jahren in der ecuadorianischen Botschaft in London lebt. Denn Assange hatte vor einer Woche kundgetan, er werde einer Auslieferung an die USA zustimmen, sollte Obama Manning begnadigen. Aber so einfach ist das nicht: Denn eigentlich müsste ein europäischer Haftbefehl gegen ihn greifen, sobald er das Botschaftsgelände verlässt.

Unter den rund 800 000 Dokumenten, die Manning als IT-Spezialist an die Enthüllungsplattform weitergegeben hatte, waren diplomatische Depeschen und Dokumente des Militärs. Damals lebte sie noch als Mann und hieß Bradley Manning.

Die Enthüllungen waren ein riesiger Scoop für Wikileaks. Mit einem Schlag konnte sich jeder, der Internet-Zugang hat, ein ungefiltertes Bild vom Krieg machen. Ein inzwischen weltbekanntes Video entlarvte das besonders brutale Vorgehen von US-Soldaten 2007 im Irak: Aus einem Kampfhubschrauber eröffneten sie das Feuer auf Zivilisten - mehrere Menschen wurden getötet, darunter zwei Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters. Und: Die Botschaftsdepeschen zeigten ungeschminkt, wie manche US-Botschafter über die Politiker in ihren Gastländern dachten. Beides löste Skandale aus, die US-Regierung war blamiert.

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