Die norwegische Regierung hat das Inflationsziel des Landes erstmals seit 2011 reduziert. Die Differenz ist beträchtlich.
17 Jahre lang hat es gegolten, nun wird es verändert: Die norwegische Regierung hat das seit 2001 bestehende Inflationsziel von 2,5 Prozent auf zwei Prozent gesenkt. Zur Begründung erklärte Finanzministerin Siv Jensen, dass die Zeit der enormen Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft vorüber seien. „Damit gibt es keine überzeugenden Argumente mehr, dass wir eine höhere Inflation anstreben als andere Länder“, sagte sie. Mit einem Inflationsziel von zwei Prozent habe man das gleiche Ziel wie die meisten vergleichbaren Länder. Auch die Europäische Zentralbank strebt eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an. Norwegens Nachbarland und wichtiger Handelspartner Schweden hat ebenfalls seit Langem ein Inflationsziel von zwei Prozent.
Die Entscheidung des norwegischen Finanzministeriums steht im Widerspruch zu der gängigen internationalen Diskussion, in der eher über eine Anhebung des Inflationsziels diskutiert wird, um einen größeren Handlungsspielraum zu haben. Andererseits spiegelt die Entscheidung die Veränderung der norwegischen Wirtschaft wieder. Die Abhängigkeit von den enormen Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft ist geringer geworden – auch, weil Norwegen die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aktiv verringert hat.
Der norwegische Zentralbankchef Øystein Olsen begrüßte die Entscheidung der Regierung und erklärte, dass die neue Zielvorgabe für mehr Klarheit sorge und den flexiblen Ansatz der Zentralbank unterstütze. Die neue Vorgabe werde „nicht zu wesentlichen Änderungen in der Geldpolitik führen“, unterstrich Olsen. Die Geldpolitik müsse vorausschauend und flexibel die Inflation steuern, damit ein stabiles Wachstum und eine stabile Beschäftigung gesichert werden könne, teilte das Finanzministerin mit. Außerdem sollen Ungleichgewichte an den Finanzmärkten verhindert werden.
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