Neue Analysetechniken verbessern die Überlebenschancen von Krebspatienten: Ein paar Tropfen Blut reichen. Wenn die Technik hält, was sie verspricht, wäre das ein gigantischer Durchbruch im Kampf gegen Krebs.
Urs Vollenweider (Name geändert) hatte seinen Lungenkrebs im Griff. Dank eines passenden Medikaments lebte der 54-Jährige ein ganz normales Leben – bis ihn vor wenigen Monaten ein Rückfall niederstreckte. Das Krebsmittel, das den Tumor des sportlichen Schweizers drei Jahre lang erfolgreich zurückgedrängt hatte, wirkte nicht mehr. Statt für den nächsten Marathonlauf zu trainieren, kämpfte er im Kantonsspital Luzern ums Überleben. Vollenweider hatte „sehr schnell abgebaut“, sagt sein Arzt Oliver Gautschi, der fast verzweifelte, weil er nicht herausfand, wie er ihm helfen konnte.
Mit der klassischen Untersuchungsmethode kam der Krebsspezialist nicht weiter. Bei der üblichen Gewebebiopsie hatte er mit einer Hohlnadel eine Probe aus dem Tumor entnommen, um herauszufinden, welche Genveränderung die Krebszellen gegen das Medikament immun machte. Ohne Erfolg.
Den rettenden Ausweg fand der Schweizer Onkologe in einer neuen Analysetechnik, die das junge Kölner Pharmaunternehmen NEO New Oncology gerade entwickelt: Der Test der Kölner fahndet nach Bruchstücken des Tumorerbguts im Blut. Im Fall von Vollenweiders Blutprobe funktionierte, was bei der klassischen Biopsie noch fehlschlug: Gautschi fand die Genveränderung und konnte Vollenweider ein neues, genau abgestimmtes Medikament geben. „Dem Patienten ging es binnen weniger Tage so viel besser, dass wir ihn entlassen konnten.“
Die Jagd auf Krebsgene im Blut, im Fachjargon „Liquid Biopsy“ – flüssige Biopsie – genannt, begeistert nicht nur Gautschi. Das neue Analyseverfahren fasziniert derzeit weltweit Onkologen und all jene Unternehmen gleichermaßen, die neue Krebsmedikamente und Krebstests entwickeln.
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