Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++
MONTAG: In den USA bleiben die Börsen wegen des Feiertages Martin Luther King Day geschlossen.
+++++ TAGESTHEMA +++++
Die chinesischen Exporte sind im Dezember überraschend stark gefallen. Sie gaben binnen Jahresfrist um 6,1 Prozent nach. Nach dem unerwarteten Anstieg im November hatten Volkswirte für den Dezember einen Rückgang von 3 Prozent erwartet. Die Exporte sind damit, bis auf den Ausreißer im November, in acht von neun Monaten im Jahr gesunken. Die Importe legten unterdessen im Dezember um 3,1 Prozent zu und erfüllten damit größtenteils die Erwartungen. Der Handelsüberschuss lag im Berichtsmonat bei 40,82 nach 44,61 Milliarden Dollar im Vormonat. Im Gesamtjahr fielen die Exporte um 7,7 Prozent, die Einfuhren ermäßigten sich um 5,5 Prozent.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
12:45 Bank of America Corp, Ergebnis 4Q, Charlotte
14:00 JP Morgan Chase & Co, Ergebnis 4Q, New York
14:00 Wells Fargo & Co, Ergebnis 4Q, San Francisco
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- US 14:30 Erzeugerpreise Dezember PROGNOSE: +0,3 % gg Vm zuvor: +0,4 % gg Vm Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) PROGNOSE: +0,1 % gg Vm zuvor: +0,4 % gg Vm 14:30 Einzelhandelsumsatz Dezember PROGNOSE: +0,7 % gg Vm zuvor: +0,1 % gg Vm Einzelhandelsumsatz ex Kfz PROGNOSE: +0,5 % gg Vm zuvor: +0,2 % gg Vm 16:00 Lagerbestände November PROGNOSE: +0,6 % gg Vm zuvor: -0,2 % gg Vm 16:00 Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan Januar (1. Umfrage) PROGNOSE: 98,6 zuvor: 98,2
+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.265,70 +0,10 % Nikkei-225 19.287,28 +0,80 % Hang-Seng-Index 22.922,75 +0,41 % Kospi 2.076,79 -0,50 % Shanghai-Composite 3.107,42 -0,38 % S&P/ASX 200 5.721,10 -0,79 %
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Die Börse in Tokio erhält Rückenwind vom nachgebenden Yen. In Schanghai und Hongkong belastet ein stärker als erwartet ausgefallener Exportrückgang Chinas im Dezember die Stimmung kaum. Die Börse in Sydney orientierte sich mehr an den leichteren Vorgaben aus den USA. Besonders Aktien aus dem Finanzsektor litten dort unter Gewinnmitnahmen. Sie hatten die Trump-Rally seit dessen Wahlsieg angeführt. Der Aktienmarkt in Südkorea zeigt sich nach der Entscheidung der südkoreanischen Notenbank, die Leitzinsen unverändert zu lassen, mit moderaten Abgaben. Dafür ist vor allem das Minus beim Schwergewicht Samsung mit verantwortlich. Kurzfristig gelte das Augenmerk der Börsianer nun den Quartalsergebnissen der US-Banken sowie der Bekanntgabe der US-Einzelhandelsumsätzen im Dezember, heißt es. Im späteren Tagesverlauf öffnen die Bank of America, JP Morgan und Wells Fargo ihre Bücher. Unter den Einzelwerten stehen in Tokio Takata im Fokus. Die Aktie des krisengeschüttelten Airbagherstellers schießt um 16,5 Prozent nach oben, weil das Unternehmen laut einem Bericht des Wall Street Journals unmittelbar vor einer Einigung im Streit mit dem US-Justizministerium stehen soll durch eine Strafzahlung von rund 1 Milliarde Dollar. In Seoul stehen Samsung unter Verkaufsdruck und geben um über 3 Prozent nach. Erst am Donnerstag war die Aktie trotz der derzeitigen Untersuchungen gegen das Unternehmen wegen Korruptionsverdachts auf ein Allzeithoch gestiegen. Nun wurde Unternehmenschef Jay Y. Lee von den Untersuchungsbehörden dazu befragt, ohne dass bislang weitere Details bekannt wurden.
US-NACHBÖRSE
Die Mitteilung von Pandora, 7 Prozent der Stellen abzubauen, ausgenommen bei der Ticketing-Tochter Ticketfly, bescherte der Aktie nachbörslich ein Plus von 7,8 Prozent. Der Internetradiobetreiber kündigte außerdem an, dank eines guten Kundenwachstums das in Aussicht gestellte Ergebnis im vierten Quartal zu übertreffen. WPX Energy litten dagegen unter der Nachricht, dass das Unternehmen in Texas Förderanlagen zukaufen will, finanziert unter anderem durch die Ausgabe neuer Aktien. Die Aktie gab um 1,7 Prozent nach.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 19.891,00 -0,32 -63,28 0,65 S&P-500 2.270,44 -0,21 -4,88 1,41 Nasdaq-Comp. 5.547,49 -0,29 -16,16 3,05 Nasdaq-100 5.041,43 -0,17 -8,78 3,66 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 799 Mio 892 Mio Gewinner 1.200 2.015 Verlierer 1.793 912 Unverändert 112 98
Etwas leichter - Nach der enttäuschenden Pressekonferenz des designierten US-Präsidenten Donald Trump vom Mittwoch war Wundenlecken angesagt. Trump hatte vor allem keine Details zu den Steuersenkungsplänen genannt. Allerdings erholten sich die Kurse im Verlauf von den Tagestiefs. Es gebe gegenwärtig wilde Bewegungen und viel Getöse am Markt, sagte Portfoliomanger Peter Stournaras von BlackRock Large Cap Series Funds: "Aber wenn wir auf die großen Treiber der Wirtschaft schauen, denke ich, die sind positiv." Fiat Chrysler stürzten um 10 Prozent ab. Die US-Umweltbehörde EPA hatte enthüllt, dass der Autokonzern manipulierende Software zur Einhaltung der Abgasnormen eingesetzt hat. Delta Airlines gaben 1,1 Prozent nach, belastet von einem Nettogewinnrückgang um 36 Prozent. Finanzwerte gaben mit dem Auslaufen der "Trump-Rally" und im Vorfeld der ersten Quartalsberichte aus dem Sektor nach. Morgan Stanley schlossen aber nach zwischenzeitlich größeren Verlusten nur 0,1 Prozent im Minus. Die Societe Generale hatte den Titel zum Kauf empfohlen. US Steel und AK Steel standen nach Abstufungen stark unter Druck und verloren 6,8 bzw. 10,4 Prozent.
TREASURYS
US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag 2 Jahre 1,16 -2,4 1,19 5 Jahre 1,86 -2,2 1,88 7 Jahre 2,16 -2,3 2,19 10 Jahre 2,36 -2,0 2,38 30 Jahre 2,96 0,5 2,95
Nach den Ausführungen Trumps verunsicherte Anleger suchten Schutz im vermeintlich sicheren Anleihehafen. Steigende Kurse drückten dort die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 2 Basispunkte auf 2,36 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:32 Uhr % YTD EUR/USD 1,0624 +0,1 % 1,0613 1,0645 +1,0 % EUR/JPY 122,01 +0,2 % 121,73 121,44 -0,8 % EUR/GBP 0,8738 +0,1 % 0,8728 0,8674 +2,5 % GBP/USD 1,2159 +0,0 % 1,2159 1,2274 -1,5 % USD/JPY 114,84 +0,1 % 114,71 114,06 -1,8 % USD/KRW 1174,35 -0,1 % 1175,94 1177,70 -2,7 % USD/CNY 6,8903 -0,0 % 6,8915 6,9016 -0,8 % USD/CNH 6,8457 -0,2 % 6,8576 6,8558 -1,9 % USD/HKD 7,7550 +0,0 % 7,7543 7,7546 +0,0 % AUD/USD 0,7496 +0,2 % 0,7483 0,7500 +3,9 %
Der Dollar war am Mittwoch mit den Trump-Aussagen auf breiter Front unter Druck geraten. Dies setzte sich am Donnerstag zunächst fort, später holte der Dollar wieder auf. Der Euro, der am Mittwoch bis auf 1,0453 Dollar gefallen war, hielt sich über der Marke von 1,06 Dollar. Zur japanischen Währung fiel der Greenback auf 114,60 Yen zurück, am Mittwoch waren in der Spitze 116,87 Yen gezahlt worden.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,04 53,01 +0,1 % 0,03 -1,3 % Brent/ICE 56,04 56,01 +0,1 % 0,03 -1,3 %
Nutznießer des schwächeren Dollar waren die Rohstoffe, die in der US-Devise bezahlt werden. Sie werden für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum dadurch billiger. Der WTI-Ölpreis gewann 1,5 Prozent auf 53,01 Dollar je Barrel.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.195,72 1.195,80 -0,0 % -0,09 +3,8 % Silber (Spot) 16,73 16,77 -0,3 % -0,04 +5,0 % Platin (Spot) 972,90 978,00 -0,5 % -5,10 +7,7 % Kupfer-Future 2,65 2,67 -0,9 % -0,02 +5,7 %
Der Preis für die Feinunze Gold stieg um 0,4 Prozent auf 1.196 Dollar. Damit hat das Edelmetall seit dem Jahresbeginn knapp 4 Prozent gewonnen. Der Anstieg sei eines der deutlichsten Anzeichen, dass die Trump-Rally auslaufe, sagten Teilnehmer. Zwischenzeitlich war der Preis am Donnerstag sogar auf über 1.200 Dollar gestiegen - erstmals seit dem 23. November.
+++++ MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG, 20.00 UHR +++++
GELDPOLITIK SÜDKOREA
Die koreanische Notenbank hat den Leitzins unverändert bei 1,25 Prozent belassen.
TAKATA
Der skandalgebeutelte Airbag-Hersteller Takata steht offenbar unmittelbar vor einer Einigung mit der US-Justiz wegen kriminellen Fehlverhaltens im Zusammenhang mit fehlerhaften Luftkissen. Der japanische Auto-Zulieferer werde sich voraussichtlich am Freitag schuldig bekennen und eine Strafe von 1 Milliarde US-Dollar zahlen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen.
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