77 Jahre lang waren die Ölreserven Mexikos für Privatunternehmen tabu. Am Dienstag wurde die erste Auktion von Ölförderlizenzen im Golf von Mexiko live übertragen - mit wenigen Zuschlägen. Doch es geht noch weiter.
In Mexiko hat die groß angekündigte erste Versteigerung von Ölförderlizenzen seit der Verstaatlichung des Ölsektors 1938 ein mageres Ergebnis gebracht: Von den 14 Blöcken im Golf von Mexiko fanden am Mittwoch nur zwei einen Abnehmer - ein Konsortium unter der Führung des mexikanischen Unternehmens Sierra Oil & Gas. Vor dem Hintergrund der zuletzt gesunkenen Ölpreise hielten sich die internationalen Großkonzerne bei der live übertragenen Auktion zurück.
Der Wert der zu versteigernden Ölförderlizenzen wurde vorab auf 17 Milliarden Dollar (Dollarkurs) (15,4 Milliarden Euro) veranschlagt. Angemeldet zu der Auktion waren 25 Konsortien und Konzerne wie ExxonMobil und Chevron (Chevron Aktie) aus den USA, Lukoil aus Russland, Total aus Frankreich, Nexen aus China oder ONGC Videsh aus Indien. Nur neun Unternehmen machten letztlich aber Gebote bei der Versteigerung, die meisten davon wurden als unzureichend abgelehnt.
Mexiko hatte den Energiesektor 1938 verstaatlicht und erst im vergangenen Jahr in einem umstrittenen Schritt wieder für ausländische Investoren geöffnet. Die Auktion wurde geleitet von der Nationalen Kohlenwasserstoffkommission und im Fernsehen und im Internet übertragen. Energieminister Pedro Joaquín Coldwell hatte im Vorfeld angesichts von Kritik an dem Programm versichert, die Regierung werde die nationalen Ölreserven nicht "verschleudern".
Präsident Enrique Peña Nieto hatte die Öffnung des Energiesektors gegen starken Widerstand der linken Parteien durchgesetzt. Er hofft, dass dadurch die Ölproduktion wieder steigen und damit der Gesamtwirtschaft Auftrieb verliehen wird. Mexiko hatte 2004 noch 3,5 Millionen Barrel pro Tag gefördert, 2014 waren es dagegen nur noch 2,3 Millionen Barrel.
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