Seit nunmehr fünf Jahren ist Mario Draghi Präsident der Europäischen Zentralbank. Seine Politik steht oft im Kreuzfeuer der Kritik. Doch für die Probleme der Euro-Zone gibt es keine einfachen Lösungen. Eine Analyse.
Er wohnt in Frankfurt und ist hier doch nicht zu Hause: Mario Draghi und die Deutschen führen keine Liebesbeziehung. Fünf Jahre nach seinem Amtsantritt als Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) gehen seine Kritiker hart mit ihm ins Gericht. Aus ihrer Sicht enteignet er mit seiner Geldpolitik die (deutschen) Sparer, ruiniert die Banken und nimmt der Politik jeglichen Anreiz zu Reformen. Wenn es nach ihnen ginge, müssten die Leitzinsen steigen, unkonventionelle geldpolitische Mittel wie Negativzinsen und Anleihekäufe wären Tabu, und Mario Draghis Versprechen, „alles zu tun, um den Euro zu retten“, hätte es nie gegeben. Aber wäre das wirklich im Sinne der Sparer und Banken gewesen?
Um das herauszufinden, hilft ein Gedankenexperiment. Zeitreise in den Sommer 2011: Damals droht der Euro-Zone eine Rezession. Ausgerechnet jetzt steht bei der EZB eine wichtige Personalie an. Die Staats- und Regierungschefs der Euro-Länder kommen in Brüssel zusammen, um über die Nachfolge des Amtsinhabers Trichet zu beraten. Als Favorit gilt der italienische Notenbankchef Mario Draghi. Doch es kommt anders. Bundeskanzlerin Angela Merkel schlägt überraschend einen Deutschen mit dem (fiktiven) Namen Stefan Sparfuchs vor. Dieser stößt zunächst in Italien und Spanien auf Skepsis, doch nach einer Nacht harter Verhandlungen verkünden die Regierungschefs den Durchbruch.
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